Thema: Heiliger Geist

gehalten im Jugendkreis Oppelsbohm am 22.Januar 2005

 

1.       Aufwärmphase zum Thema „Heiliger Geist“.

 

1.       Kurzer Bericht

 

Ich habe mich 1980 als Konfirmant in einer evangelischen Kirche in Mannheim bekehrt. Mein Pfarrer lebte seinen Glauben so, was wir heute unter der charismatischen Bewegung verstehen. Ich habe bei den Charismatikern viel Schönes erlebt. Viel Gebet, viel missionarischen Einsatz, lebendige Gottesdienste. Aber auch viel ungewohntes und vielleicht auch fragwürdiges. Bebende Kirchenbänke während des Gottesdienstes. Junge Menschen, die plötzlich fließend einen für mich arabisch klingenden Dialekt sprachen oder sangen. Menschen, die nach vorne gingen und eine prophetische Vision hatten. Andere, die mit Schaum vor dem Mund aus den Reihen fielen.

Wiederum erlebte ich einen guten Freund von mir, der unglücklich verliebt war in ein Mädchen und zum Altarraum ging, wo viele Menschen knieten und Älteste und Pastoren ihnen die Hände auf den Kopf auflegten und beteten. Sie alle fielen der Reihe nach nach hinten um und blieben so liegen.

Das nennt man „das Ruhen im Geist“. Ich fragte hinterher meinen Freund, was denn mit ihm geschehen sei und er sagte zu mir: „Weißt du, ich hätte gar nicht umfallen müssen. Aber ich ließ mich halt auch fallen, wäre ja peinlich!“

Später war ich in eher nüchternen christlichen Bewegungen, zu denen die pietistische Bewegung sicher auch gehört. Ich finde es gut, dass man seien Verstand nicht ausblendet und dennoch wirkt der lebendige Glaube auf mich oftmals verkopft, wortlastig und rein intellektuell. Wo nicht intellektuell, dann doch „erbaulich“ mit all den Gefühlen, die der Nüchternheit auch entbehren. Ich will eigentlich keinem der beiden Erfahrungen den Vorrang geben. Nur eines bleibt: ist der Herr erfahrbar? Ich meine erfahrbarer als ich es in den letzten Jahren erlebt habe? Ich glaube ja. Und das hat sehr viel mit dem Heiligen Geist zu tun. Denn der Vater ist im Himmel, der Sohn zu seiner Rechten. Hier auf der Erde ist der Geist!

Wir wollen ins Gespräch kommen, müssen uns aber Stück um Stück vorarbeiten.

 

1.       Heiliger Geist!

 

Brainstorming:

 

Welche Gedanken und Empfinden habe ich bei dem Wort „heilig“?

Welche Gedanken und Empfindungen habe ich bei dem Wort „Geist“?

 

Sammeln.

 

Es kann sein, dass wir beim Wort „heilig“ genauso wie beim Wort „Geist“ unsere Schwierigkeiten haben. Wir haben das Problem, dass gerade Deutschland „entmythologisiert“ sich gibt. Und für einen naturwissenschaftlichen Menschen haben höchstens Begriffe der menschliche „Geist“ ihren Platz. Und damit meint er auch nur das Zusammenspiel biochemischer Prozesse. Der Geist ist also nicht uns bekannte Materie. Dennoch hängt von diesem Heiligen Geist alles ab, was wir zum Thema christlicher Glaube zu sagen und zu erfahren haben. Wer sich auf Jesus, wer sich auf Gott, den himmlischen Vater einläßt, kommt nicht wirklich am Heiligen Geist vorbei.

 

Nun müssen wir aber noch etwas klären: wenn der Geist nicht aus Fleisch und Blut besteht, was ist er dann? Die Zeugen Jehovas sehen in ihm eine Energie. In dem Film „Krieg der Sterne“ wird uns das Phänomen der kosmischen „Macht“, die eine gute und dunkle Seite hat, vorgestellt. Wir fragen uns: Ist der Geist eine Energie Gottes oder ist er eine Person oder beides zugleich?

2.       Gruppenarbeit mit Arbeitsblättern

 

3.       Wir wollen versuchen herauszufinden, ob es noch mehr Vergleiche mit dem Heiligen Geist gibt:

Verse auf Zettel und den Leuten geben. Einige Minuten nachdenken.

o        1.Mose 1,2: Und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser... (Wie ein Vogel, brütete, Schöpfung). Gottes Geist ist gehört zu Gott und hat mit ihm die Welt erschaffen.

o        Joel 3,1: Ich will meinen Geist ausgießen... (Wasser, lebendiges Wasser...)

o        Johannes 3,8: Gottes Geist – Wind – hörst sein Sausen wohl. Ruach. Wind wie Geist.

o        Apostelgeschichte 2, 3+4: ...Zungen, zerteilt, wie von Feuer... Er setzt die Jünger „in Brand“

 

1. Arbeitsblatt:

 

Mit was wir der Geist Gottes verglichen?

 

1.Mose 1,2/ Joel 3,1/ Johannes 3,8/ Markus 1,10 und Apostelgeschichte 2,3+4?

Warum wird der Geist Gottes damit verglichen?

Sprechen diese Vergleiche eher für eine Kraft oder für eine Person?

 

 

2.       Arbeitsblatt:

 

Was tut der Heilige Geist?

 

3.       Richter 15,12-15: ...aber der Geist des Herrn geriet über ihn...Gottes Geist verleiht ungeheure Kraft.

4.       Besonders nun Johannes 14, 15ff

o        Vers 16f: er wird euch einen Tröster (parakletos: Anwalt, Beistand) schicken

o        Vers 26: ...lehren...erinnern...

o        Apg 19,6/Mt 1019.20: ...Gottes Geist redet selbstständig...

o        Mk 3,28f: Die Lästerung gegen den Heiligen Geist... (Gegen eine Kraft kann man nicht lästern)

o        Röm 8,26: Geist Gottes vertritt uns im Gebet

 

Der Geist Gottes ist eine Person. Man kann ihn dämpfen, betrüben. Im Römerbrief heißt es: er betet für uns zu Gott.

 

Die nächste Frage und Überlegung ist nun konkreter. Was kann der Geist bei mir bewirken? Welche Bedeutung kann er für mich haben? Was will er von mir?

 

1.       Er will mich erneuern. Einen neuen Menschen aus mir machen. Wiedergeburt. Lies dazu Johannes 3,1-5

2.       Er will mich erfüllen Apg 2, 17+18, Wunder tun und mei Wesen ändern (Gal 5,22)

3.       Er will mich befreien vom Gesetz des Todes - Römer 8, 1+2

4.       Er will mich begaben (1Kor 12,1-7)

Wie aber komme ich zum Heiligen Geist? Wie mache ich die Erfahrung, dass es ihn gibt?

 

2.       Durch metaneua – Buße – Umkehr und Hinkehr zu Jesus Apg 2,37+38

 

So beginnt die Bibel und die Schöpfung mit dem lebenspendenden Geist. Und die Bibel endet mit den Worten des Geistes: Offb 22, 17!