Die 10 Gebote
Alte Gebote in neuer
Zeit
Ein Artikel von Dr Wollhart Schlichting
- Gott
ist nicht damit einverstanden, dass der Mensch in einer
Leistungsgesellschaft seine Freiheit verliehrt, dass er Angst- und
Schuldgefühle haben muss, wenn er den Normen die die Gesellschaft
aufstellt, nicht entspricht. Gott ist ein Gegner aller Instanzen, von
denen sich Menschen abhängig oder unterdrückt fühlen müssen. Er stellt sie
alle in Frage, schiebt sie zur Seite und tritt an ihre Stelle: „Ich bin
der Herr, dein Gott“, nichts Anderes neben mir.
- Gott
ist nicht damit einverstanden, dass sein Name zur Verteidigung veralteter
Strukturen, oder auch zur Probagierung gewagter Neuerungen missbraucht
wird.
- Gott
ist nicht damit einverstanden, dass Menschen von Institutionen verheizt
werden. Pausenloses Arbeiten, lückenlos vollgeschriebene Terminkalender,
restlos verplante Wochen und Monate, die einen nicht mehr zu sich selbst
kommen lassen, sind nicht in seinem Sinn. Er verlangt, dass Pausen
eingeschoben werden, wöchentlich ein Tag. Das macht er zur Pflicht. Damit
er dem Totalanspruch der modernen Leistungsgesellschaft entgegen, stört
ihre Konzeption.
- Gott
ist nicht damit einverstanden, dass der Konflikt der Generationen von
Politikern, Ideologen und Geschäftemachern ausgenutzt und hochgespielt
wird. Sowenig die junge Generation von der Mitbestimmung fern gehalten
werden darf, so wenig kann sie in Allem den Ton angeben. Dass die Alten
nichts mehr gelten, dass sie abgeschoben werden, dass man den Wert des
Menschen nur an seiner physischen und psyischen Leistungsfähigkeit misst,
so dass man sich vor dam Alt werden fürchten muss – dagegen wendet sich
das 4. Gebot.
- Gott
ist nicht damit einverstanden, dass Verantwortungslose mit dem Leben
spielen. Sein Gebot protestiert gegen sinnlos sich hinschleppende Kriege. Gott
schweigt nicht zu den politischen Morden und den von jeher viel
zahlreicheren Morden an Unbekannten, zu Folterungen und Entführungen und
findet sich auch mit der Tatsache nicht ab, dass auf dieser reichen Erde
Menschen in Massen verhungern. Das 5. Gebot erhebt erhebt sich gegen
alles, was Gesundheit und Leben der Menschen bedroht.
- Gott
ist nicht damit einverstanden, dass Kinder unheilbare physische Schäden
davontragen, weil ihnen die Geborgenheit des Elternhauses vorenthalten
wird. Sein Gebot möchte den Tragödien vorbeugen, die menschliche
Rücksichtslosigkeit und Untreue zur Ursache haben. Darum, und nicht um
Repressionen, geht es im 6. Gebot.
- Gott
ist nicht damit einverstanden, dass sich clevere Typen auf Kosten der
anderen bereichern, dass unbeholfene Leute um
ihre Habe betrogen, dass die Arbitskraft der Indos in Equador gegen 50 Cent
Tageslohn ausgebeutet wird.
- Gott
ist nicht damit einverstanden, dass tedenziöse Berichterstattung und mit
psychologisch raffinierten Methoden arbeitende beeinflussen. die Tatsachen
verschleiern. Das 8. Gebot stellt sich gegen die Unsicherheit, die sich
durch verfälschte, vorenthaltende oder einseitige Information
hervorgerufen wird. Er greift die Methoden, den politischen,
geschäftlichen oder persönlichen Gegner abzuschießen und in der
Öffentlichkeit in ein schiefes Licht zu rücken an.
- Gott
ist auch damit nicht einverstanden, dass jeder meint, auch besitzen zu
müssen, was Andere besitzen. Das 9. + 10. Gebot stehen in Konflikt mit
einer Reklame und Probaganda, die den Menschen Bedürfnisse einreden und
sie zur Steigerung ihrer Anspüche überreden will. Sie wenden sich gegen
das dauernde Vergleichen, das Neid weckt und das Zusammenleben der
Menschen vergiftet.