Römer
1,1-17
Unterwegs
im Auftrag des HERRN
Wir können von Paulus lernen:
Das Zentrum der Predigt von Paulus ist Jesus Christus, unser
HERR. Es ist JESU Auftrag, es ist JESU Ziel,
und es ist JESU Nachricht, die uns im Römerbrief
begegnet. Deshalb ist es ein „HERR-licher“ Auftrag,
ein HERR-liches
Ziel und eine HERRliche
Nachricht.
Ein
„HERR-licher“
Auftrag
So gehört es sich: Wenn man
einen Unbekannten trifft, dann stellt man sich vor. Genau dies
tut Paulus mit den ersten Zeilen
seines Briefes. Aber statt von Nebensächlichkeiten kommt
er sofort auf das Zentrum zu
sprechen: Was ich sage, das kommt von unserem HERRN Jesus
Christus. Er beschreibt sich deshalb als
„Knecht“ (1). Schon die Propheten des AT haben
sich als Knechte, als Diener
Gottes bezeichnet. Diesen Begriff nimmt Paulus auf. Es
geht ihm dabei wohl um das
Wissen: Der Knecht, der vom Herrn gesandt wird, hat gehört zu
werden, als ob es der Herr
selbst wäre! Auch die zweite Aussage macht deutlich: Ich bin von
Gott berufen. Er nennt sich Apostel. Dies ist erstaunlich. Kannte
man ihn doch als Begleiter
des Barnabas, also nur als
Gemeindeapostel der urchristlichen Gemeinde in Antiochia.
Er
aber stellt fest: Jesus selbst
hat mich in das Amt des Apostels berufen – wenn auch als Letzten
(1.Kor 15,7). Damit ist sein
Auftraggeber klar: Es ist Jesus Christus, der ihm vor Damaskus
erschienen ist (Apg 9,1ff).
Etwas Weiteres ist Paulus
wichtig: Er ist berufen, unter allen Heiden das Evangelium zu verkündigen.
Auch wenn das Apostelkonzil (Apg 15) klargestellt hatte, dass die Gnade Jesu allen,
Juden wie Heiden, gilt, so war
dies doch ein mutiges, klares Bekenntnis: Gottes Angebot
gilt über das Volk Gottes hinaus
allen Menschen.
Wem aber schreibt er? Nicht
einer oder mehreren Gemeinden wie in anderen Briefen. Hier
werden die „Geliebten
Gottes“ (7)
angeschrieben. Noch hatten sich die Christen in den kleinen
Hausgemeinden nicht so
zusammengeschlossen, dass man sie als Einheit ansprechen
konnte, deshalb dieser
Sammelbegriff. Aber er sagt viel aus: Der Mensch ist von Gott geliebt.
Deshalb hat Gott seinen Sohn in
diese Welt gesandt. Deshalb musste er sterben und
auferstehen – es ist Gottes
Liebe.
Ein
„HERR-liches“
Ziel
Mit seinem Brief verfolgt Paulus
ein zweifaches Ziel. Schon in diesen ersten Versen nimmt er
es auf. Zum einen will Paulus
seine eigene Theologie verteidigen und erklären. Er war in der
Vergangenheit immer wieder
angegangen worden, er lege sich ein eigenes Evangelium nach
seinen Wünschen zurecht (Gal 1,10) und verachte
das Gesetz (Gal 2,17). Dagegen stellt
Paulus das Evangelium, das ihm durch den HERRN Jesus Christus selbst gegeben
worden
ist (5). Zum anderen plant er
eine Missionsreise nach Spanien (15,24). Dazu braucht er die
Gemeinde als Ausgangspunkt.
Vielleicht sollen sie ihn personell unterstützen, auf jeden Fall
geistlich. Dazu will er bei den
Gläubigen den Glauben wecken und stärken. Dies tut er auf
fünffache Weise. So macht er
ihnen deutlich, dass er Gott für ihren Glauben dankt (8). Dann
betont er, dass er an sie denkt (9) und für sie
betet (10).
Außerdem will er sie stärken (11)
und trösten (12). Vergessen wir nicht, dass für ihn dieser Trost, den er
weitergibt, auch selbst
Trost ist (12).
Eine
„HERR-liche“
Nachricht
Aber um welche Nachricht geht es
nun? Es ist das Evangelium von Jesus Christus. Evangelium
ist wörtlich die Siegesbotschaft. Eine siegreiche Armee schickt
einen Boten in die
Heimat: Der Krieg ist aus! Wir
haben gewonnen!“ Angst fällt von den Menschen ab. Sie freuen
sich, ihre Väter und Söhne
wieder zu sehen. Es ist Frieden! Um diese Botschaft geht es
Paulus. Nur: Der Sieg geschah
auf Golgatha. Durch das Leiden und Sterben Jesu hat der
Mensch wieder Zugang zu Gott.
Dies geschieht nicht durch Leistung des Menschen. Er kann
nichts dazutun, sondern den
Zugang zu Gott eröffnet nur die Gerechtigkeit, die Gott uns
Menschen schenkt.
Gerechtigkeit heißt: Gott macht mich ihm genehm! Wer bekommt sie geschenkt?
Allen (Juden und Heiden) ist sie
angeboten, aber man muss sie annehmen. Dies
geschieht, indem wir an Jesus
Christus glauben (17). Auch wenn die Nachricht
das Kreuz
(welche Schande!) im Zentrum hat
(1.Kor 2,2), brauchen wir uns nicht zu schämen. Es wird
erst durch die Auferstehung
sichtbar: Hinter diesem Kreuz verbirgt sich der größte Sieg aller
Zeiten: „Jesus Christus ist der Sieger über Hölle, Tod und Teufel!“
Fragen
zum Gespräch:
Welchen Auftrag hat Gott für
mich, für meine Familie, für meine Gemeinschaft?
Wer hat mich in meinem Glauben
gestärkt?
Wen unterstütze ich im Glauben,
indem ich danke, an ihn denke, bete, stärke und tröste?
Anderen Trost zu spenden, gibt
selbst Trost – wo habe ich dies schon selbst erfahren?
Begreife ich Gottes Wort als
Siegesbotschaft für mich persönlich? Fällt Angst von mir ab
und ich kann wieder aufrecht
gehen?
Wenn nicht – wie kann ich die
Freude über Gottes Güte in meinem Leben wieder lebendig
werden lassen?
Gottfried Holland, Freudenstadt
Impulse
zur Veranschaulichung für Kinder und Erwachsene:
Eine Frau
namens Phöbe (vgl.
Kap. 16,1) kommt herein und überbringt einen Brief an
die ganze Gemeinde /
Gemeinschaft. In einem großen Umschlag findet sich Römer 1,1-
17 nach der „Hoffnung für alle“.
Einen Steckbrief
zu Paulus auf
Folie kopieren und gemeinsam ausfüllen oder die Kinder
extra ausfüllen lassen – s.
Internet unter
http://www.agv-apis.de/redsys/uploads/Steckbrief.pdf
oder http://www.bibelarbeit.privat.t-online.de/testament/neues/
roemer1_1bis17_Steckbrief.pdf