Bibelarbeiten: Bibelarbeit zu Offenbarung 15:

erstellt von Michael Strauch


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Was sieht /hört Johannes?

Johannes sieht ein Zeichen am Himmel!" Er sieht die 7 Engel, in ihren Händen sieben Schalen voller Plagen. Und er sieht die Überwinder, wie sie Gott loben mit dem Lied des Mose und mit Harfen. Das Bild wird gekrönt mit der Herrlichkeit Gottes im himmlischen Tempel.

Was ist mit alledem gemeint?

1. Das Lied der Überwinder

2. Die Schalen des Zorns

zu 1:

Johannes sieht ein "sämeion", ein Zeichen am Himmel. Gemeint ist, daß Johannes ein Bild sieht mit Bewegungen, Einzelheiten und Vorgängen. Dieses Bild, das er wahrnimmt, ist (griech.mega) groß, gewaltig, über die Maßen erstaunend.

Dann sieht Johannes sieben Engel mit sieben Zornesschalen. Dieses Ereignis weist große Ähnlichkeit mit den Trompetengerichten auf in Kapitel 8, hat aber den Unterschied, dass sie erst kurz vor dem Ende einsetzen. Denn in ihnen ist „vollendet" der Zorn Gottes.

Dann sieht Johannes ein gläsernes Meer. Wir kennen es von Kapitel 4. Es gehört zur unmittelbaren Umgebung des Thrones Gottes. Ob mit dem gläsernen Meer auch die "Feste" gemeint ist, von der in Genesis 1 gesprochen wird? Auf jeden Fall wirkt es ruhig. Das darin lodernde Feuer deutet auf Gottes Gericht und ist aber auch Ausdruck seines Wesens. Und überhaupt erscheinen viele Bilder, die wir aus dem Auszug Israels im Buch Exodus kennen. Stichworte wie "Meer", "Sieg behalten", das "Lied des Mose" kennen wir von Exodus 15,6ff. Wir denken aber auch an Exodus 14. Dort, wo Gott die Gemeinde Gottes und das Heer der Verfolger durch eine Wolken-und Feuersäule voneinander trennte und das Volk Gottes siegreich hindurchbrachte, die Ägypter aber kläglich schlug, so hat der Herr auch hier seine Gemeinde siegreich hindurch geführt. Der Feind ist geschlagen, die Überwinder singen nun auch das Siegeslied des Mose. In diesem Lied wird der Sieg Gottes proklamiert. Es verklingen die lästerlichen Gesänge aus Kapitel 13 wie z.B. Vers 4: wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm kämpfen?" Nun heißt es (15,4: wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen?" Wie die Völker kamen, Groß und Klein in Kapitel 13, um das Tier anzubeten, so werden nun die Überwinder aus allen Nationen kommen und dem Herrn aller Herren ihre Anbetung darbringen. In dieser Anbetung werden die Heiligen Gott recht geben. Wo der Leser der Offenbarung sich hie und da fürchtet und sich fragt: muß dies alles erlitten werden? So werden die Christen am Ende sagen: es war gut so. Wir sind über die Maßen erstaunt. Die Wege Gottes leuchten ein, sind gerechtfertigt, kein anderer Weg hätte zum Ziel geführt. Die Überwinder loben und anbeten Gott vor seinem Thron in seinem Tempel. Eine unvorstellbar große Zahl wird hier versammelt sein. Mit diesem Zeichen" endet diese Schau und Johannes sieht ein zweites Bild. Johannes war im himmlischen Tempel Zeuge der Überwinder. Nun steht er außerhalb des Tempels, denn die Tore des Tempels werden aufgetan und er sieht die Engel herauskommen und sieht, was sie draußen tun. Im folgenden Bild werden Stiftshütte und Tempel in einem Atemzug genannt. Die Stiftshütte, Ort der Gottesbegegnung und Wohnung, als Israel ein Nomadenvolk war. Die Stiftshütte, Hort des Bundes Gottes mit den Menschen. Der Tempel, Ort der Wohnung in der Heiligen Stadt. Beides, Wohnung und Bund klingen hier an. Aus dem innersten Kreis, den Gott mit den Menschen schloss, aus diesem Bund Gottes mit den Menschen treten die Gerichtsengel hervor. Was sie in Händen haben, verrät nichts Gutes.

zu 2:

Die Engel sind priesterlich gekleidet. Strahlendweisses Linnen und goldene Gürtel verraten den gottesdienstlichen Akt inmitten des Gerichtes. Sie stehen somit im Einklang der festlichen Gemeinde. Sie tragen Schalen, keine Becher. Eine Schale ist größer und faßt mehr. Damit treten sie aus dem geöffneten Tempel und machen damit deutlich, dass sie im Begriff sind, alles zu vernichten, was sich zwischen Mensch und Gott schieben mag. Die antigöttlichen Mächte sollen endgültig verstummen, das Trennende aufhören, das Versuchliche sterben. Gott möchte mit seinen Geschöpfen ungetrübte Gemeinschaft haben. Diesen Dienst üben die Engel mit Freude aus und in feierlicher Prozession. Sie empfangen die göttlichen 7 Schalen von den Gestalten um den göttlichen Thron. In diesem Moment ist der Tempel angefüllt mit der Herrlichkeit Gottes. Wir werden an Jesaja 6 erinnert. Der Rauch, die verhüllende Wolke Gottes umgibt den Tempel, erfüllt die göttliche Stätte, niemand kann in diesem Augenblick dort verweilen. Gott ist da, bereit seinen Heilsplan zu vollenden.