Bibelarbeit über Matthäus 7, 15 - 29, gehalten am 15.10.00 in Leutenbach und Großheppach




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I. Falsche Propheten (Verse 15 - 20)

Es ist hoch interessant, wie und wo falsche Propheten in der Bibel auftauchen, was sie charakterisiert und wie Gott mit ihnen umgeht. Jeremia ist dafür eine Fundgrube.

Jesus nennt sie Wölfe in Schafsfellen. Sie betreiben also ganz bewußt ein Maskierung mit dem Ziel, sich selbst zu bereichern und andere zu verderben. Nicht auszudenken, wenn es den Wölfen möglich wäre, wie der Kuckuck sich wie Schafe zu gebärden und dann ihr schreckliches Gemetzel zu vollziehen.

Ich muß unwillkürlich auch an das Märchen von Rotkäppchen denken. Der Grundgedanke ist doch, daß der Wolf mit Unschuldsmiene und den besten Beteuerungen das Mädchen vom rechten Weg ablenkt, obwohl die Mutter ihr so gemahnt hat, und trödelt. Das kostet der Großmutter derweil das Leben.

Das tut also der Wolf, vom rechten Weg ablenken, in den Hinterhalt locken und töten. Vgl. dazu auch Jeremia 6, 13-15.

Was aber tun falsche Propheten? Ein Beispiel ist Jeremia 23, 9-39:

Vers 13:

Sie weissagen im Namen fremder Götter (Ideologien, Vorstellungen).

Sie verführen die Gemeinde Jesu.

Vers 14:

Sie leben im Ehebruch (bei Geistlichen hohe Scheidungsraten)

Sie lügen, ohne rot zu werden.

Sie unterstützen das Gottlose (Vereine, Zünfte, Bauanliegen)

Sie wehren sich gegen jede Form der Buße und Bußpredigt. Bekehrung ist ein schrecklicher Begriff in ihren Augen.

Vers 15:

Sie beeinflussen ein ganzes Land

Vers 16:

Sie reden den Leuten nach dem Mund, das was sie hören wollen. Es ist alles gut und schön.

Vers 21:

Sie studieren Theologie und verkündigen im Namen Gottes, ohne je von Gott berufen zu sein.

Vers 30f:

Sie reden, als hätte es ihnen Gott selber offenbart.

Nun sollen wir sehr vorsichtig sein, Menschen zu richten. Das haben wir aus Jesu Rede schon zuvor vernommen. Es geht auch nicht darum, diese Menschen zu richten. Dennoch, wie kann ich erkennen, ob diese Menschen im Namen Gottes reden oder nicht?

Denn es begleiten sie gewaltige Kennzeichen, wo viele Christen glauben, daß es Ausdruck geistlicher Erfüllung sei. Sie treiben Dämonen aus, sie heilen Menschen, sie reden prophetisch, was die Zukunft bringen wird.

Gott sagt: wenn diese Worte sich bestätigen, dann hat der Herr durch diesen Menschen gesprochen. Ein wahrer Prophet aber hält sich nicht allzu lange auf, Christen vor der Zukunft zu warnen oder sie sorglos sein zu lassen. Er ruft stets zur Buße. Er ist stets bemüht, den Menschen - den Gottlosen wie den Gläubigen - zu Christus zu führen. Der Prophet spricht offen und klar von der Schuld. Irmela Hoffman: Keine Christuserkenntnis ohne Schuldbekenntnis!"

Als Irmela Hoffman gefragt worden ist, was sie aus ihrer Sicht den Altpietisten heute empfehlen würde, darauf zu achten, dann sagte sie: mehr Schuldbekenntnis. Sie erlebt in pietistischen Kreisen zuviel Selbstgerechtigkeit und zu wenig das Eingeständnis der Schuld vor den Menschen. Nicht vor Gott allein, sondern auch vor dem, an dem ich schuldig geworden bin.

II. Verse 21 - 23:

Dazu bitte meine Aufzeichnungen vom 4.12.1999

III. Verse 24ff:

Klug ist es, Gottes Willen zu tun. Wer klüger sein will, baut auf Sand. Es geht in allem darum, daß Christus die Mitte unseres Lebens ist und wird. Wenn es so ist, dann sind die Früchte nicht charismatische Wunder oder große Leistungen, sondern das Bewußtsein der Sünd-und Schuldhaftigkeit vor Gott. Horst Klaus Hoffmann wurde von einem alten Pietisten in Schorndorf mal gesagt: der Christ wächst wie ein Kuhschwanz - immer nach unten.