Kurzpredigt zu Matthaeus 2, 1-12

von Michael Strauch


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1. Unvorstellbar - Wissenschaftler suchen Jesus auf

Melchior, Kaspar und Balthasar - drei Kvnige aus dem Morgenland, worunter einer schwarzer Hautfarbe ist, so hat es uns die Kirchengeschichte, nicht die Bibel bis heute |berliefert. Es waren auch nicht drei Weise im Sinne von schlauen Menschen und schon gar nicht drei. Gewiss, diese Vorstellung w|rde in unser Weltbild passen. Dass hohe Staatsminister sich von allen Enden der Erde aufmachen und dem Kvnig der Welt huldigen! Aber die Wahrheit erschreckt die zivilisierte Welt, so wie sie die damalige Welt erschreckt hat: es waren Magier. Nun haben wir uns nicht Magier vorzustellen wie im Zirkus, die Leute zersdgen oder aus ihrem Zylinder wei_e Hasen und Tauben hervorholen. Es waren genauer gesehen Astrologen, die Vorldufer der heutigen Sternenforscher, der Astronomen. Also Universitdtsprofessoren, Wissenschaftler, die mit wachem, klaren Verstand die Gestirne schon im alten Babylon beobachteten und mit damaligen Mitteln erstaunliche Erkenntnisse hatten. Ausgerechnet diese Art von Leuten, die doch heute alles, was mit der Bibel zu tun hat, ins Reich der Magie und der Mdrchen verbannen. Es waren also Sternenforscher, die eine f|r sie au_erordentlich eindr|ckliche Sternenkonstellation am Himmel bermerkten. Wie kam es, dass sie sich auf den Weg machten? Tatsache ist, dass es in Babylon Bibliotheken gab mit einer Unzahl von Keilschrifttafeln. Ob darunter auch Schriftst|cke j|discher Propheten war? Es bleibt ein Geheimnis. Tatsache ist, dass die Wissenschaft aus vvllig heidnischen Ldndern sich aufmachte, den Kvnig der Juden zu huldigen. Und damit dem Kvnig der Welt. Und sie geben zeichenhaft Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe und machen deutlich: Er ist ein Kvnig, er ist der Heilige Gottes und er wird in den Tod schmecken.

2. Unglaublich - ein Koenig erschrickt vor einem Kind

Als die Magier nach Jerusalem kamen, lachte niemand. Auch der Kvnig Herodes nicht. Wenn heute die Wissenschaft sagt, glauben die meisten Menschen auch. Niemand spottet, jeder hdlt f|r wahr. Es hei_t dann: es sei wissenschaftlich erwiesen. So auch damals. Was Magier sagen, stimmt. Was die Sterne sagen, stimmt. Eine ernste Sache. Die Reaktion des j|dischen Kvnigs: Panik. Er erschrickt. Und seine Panik |bertrdgt sich auf Jerusalem. In der Stunde der Geburt des Messias freut sich Jerusalem nicht, sondern es erschrickt. Es erschrickt, als wenn es bei einer |blen Tat ertappt worden ist. Es erschrickt, weil der eigene Kvnig, das persvnliche ICH einen harten Konkurrenten bekommt: den Kvnig der Welt. Doch Herodes besinnt sich auf die Propheten. Ein j|discher Kvnig muss der kalten Wissenschaft die Erkenntnis der Bibel entgegenhalten. Er beruft die Theologieprofessoren zusammen und ld_t sie die alten Text betrachten, bis die Hirne qualmen. Das Ergebnis: die Bibel gibt den Magiern recht. Oder anders: die Magier geben der Bibel recht. Es kommt ein neuer Kvnig. Die Stunde ist gekommen. Es ist ernst. Herodes wird zum Bild des stolzen, selbsts|chtigen Menschen. Herodes will sein Leben nicht dndern, will das weiter tun, was er bisher geliebt hat, zu tun. Will sich von niemanden in seine Pldne rein-pfuschen lassen. Doch kein Mensch kommt heute an Jesus vorbei. Herodes muss f|r sich und sein Leben eine Entscheidung treffen. Wo Jesus auftaucht, sind Entscheidungen fdllig. F|r oder gegen ihn. Er berdt sich mit den Schriftgelehrten. Die raten vermutlich, abzuwarten. Zu sehen, wie sich alles entwickelt. Herodes aber will den Funken ersticken, bevor es zum Fldchenbrand kommt. Er will Jesus tvten, so wie der heutige Mensch Jesus tvtet, indem er ihn intellektuell als tot erkldrt. Rudolf Augstein, Begr|nder des Politmagazins "Der Spiegel" hat in den siebziger Jahren das Buch geschrieben: Jesus - Menschensohn, wo er mit dem Christentum endg|ltig abgerechnet hat. Ihm ist es zu verdanken, dass zu den Feiertagen hochkritische Berichte |ber die Bibel erscheinen. Jedes Jahr neu. Christus wird mit spitzer Feder jedes Jahr neu gemordet. Doch er lebt. Wdhrend seine Kritiker gehen m|ssen.

3. Unvorstellbar - Glaube ist moeglich

Schluss:

Gebet: Was ist doch, Herr Christus, der Mensch f|r ein Abgrund von Bosheit und Torheit ohne Dich! Was wird aus unseren Regierenden, unseren Priestern und Lehrern ohne dich? Was ist der Mensch, wenn Du ihn nicht zum Vater f|hrst? Es gibt keinen Namen, der uns zeigt, wie uns geholfen wird, als den Deinen. Amen.