Der Missionsbefehl (Verse 15+16)
Die Vollmacht (Verse 17+18)
zu 1: Der Missionsbefehl (Verse 15+16)
Auch hier wollen wir bei diesem sehr bekannten Vers auf die Verben achten:
Gehet hin
Predigt
Das sind die einzigen Befehle. Hingehen und predigen. Hingehen ist das Gegenteil von Stehenbleiben. Hingehen meint nicht allein, auf die Menschen dieser Tage in allen Dingen zuzugehen. Hingehen meint: in Bewegung bleiben. Das wörtliche Wort galt zuerst den Jüngern. Es heißt: Und er sprach zu ihnen! Diejenigen, die durch den Dienst der Predigt zum Glauben finden, gilt zuerst der Zuspruch der Errettung. Für die Jünger hieß es ganz klar: Das Evangelium muss Beine bekommen. Ihr müsst hinausgehen in alle Welt und es möglichst vielen Menschen sagen. Auf uns übertragen heißt das: nicht jeder Christ soll predigen. Nicht jeder Christ soll in „alle Welt“. Aber jeder Christ soll reden von Christus. Und jeder Christ soll – wie Zachäus in Kap 2,13-17 „aufstehen und ihm nachfolgen!“ Gehet hin, bleibt in Bewegung. Nicht jeder Christ muss seinen Beruf aufgeben und Missionar werden. Aber jeder Christ soll Kontakt zur „aller Welt“ haben in zweierlei Hinsicht:
a.) Mission
b.) Nichtchristen
Es ist wichtig, dass Christen den Kontakt zur weltweiten Mission haben. Die Missionare umbeten und sich einen Horizont bewahren. Für jeden Hauskreis, für jede Gemeinschaft wäre es eigentlich wichtig, einen oder mehrere Projekte und Missionare aktiv zu unterstützen. Gerade alte Menschen können so aktiv am weltweiten Auftrag teilnehmen. Weiter ist aber auch der bewußte Kontakt zur Welt wichtig. Nicht die laue Verbindung mit der Welt ist gemeint, sondern zu den Menschen, die in der Welt leben. Unser Ziel kann es nicht sein, Menschen ohne Jesus zu kennen und ihnen Freund zu sein, ohne ihnen letztendlich Jesus lieb zu machen. Ich halte das für einen Trugschluss. So wie viele glauben, dass ein Mann und eine Frau ein völlig gleichwertiges Verhältnis haben können. Ich glaube nicht an platonische Freundschaften oder Beziehungen. Ich glaube auch nicht an geistlich platonische Freundschaften. Natürlich soll der Nicht-Christ kein „Missionsobjekt“ sein. Wir sollen den Menschen lieben um seiner selbst willen. Aber ihm oder ihr nicht von Jesus zu erzählen heißt, ihn nicht wirklich zu lieben. Darum: gehet hin in alle Welt. Predigt das Evangelium.
Bei all den vielen Streitfragen heute, bei all den besseren oder weniger attraktiven christlichen Angeboten muss immer die Frage lauten: wird Christus gepredigt. Das heißt: wird Christus missionarisch gepredigt. Wo nicht, kann ich meine gemeindliche Heimat nicht ernsthaft haben, weil der Missionbefehl Jesu „letzter Wille“, Jesu Vermächtnis, Jesu Herzstück ist.Warum? Weil Menschen in dieser Welt ansonsten auf der Todesstrecke hängen bleiben.
Denn das Ziel gilt:
Wer da glaubt
und getauft wird,
wird selig werden.
Wer nicht glaubt,
der wird verdammt werden.
Das ist das Ziel jeder christlichen, geistlich gesunden Bewegung: Glauben wecken. Dass Menschen zum Glauben finden, dass geschieht zuerst durch das „hingehen“ und dann durch das „predigen!“ Weiter soll derjenige, der zum Glauben gefunden hat, getauft werden. Getauft heißt hier, durch die Taufe in eine lebendige, christliche Gemeinschaft eingefügt zu werden. Wer nicht glaubt, wer ohne Christus und ohne Gemeinde lebt, findet keine Erlösung.
Das ist die primäre Aufgabe der Gemeinde Jesu. Zum Glauben rufen, Gemeinde bauen, Christsein leben.
Zu 2: Die Vollmacht (Verse 17+18)
Was der Herr im Einzelnen aufzählt, wäre an sich jeweils eine große Bibelarbeit wert. Ich will hier nur kurz darauf eingehen.
Tatsache ist, dass der vollmächtige Dienst der Boten Jesu mit Zeichen einhergeht!
Die dämonische Welt wird aufbegehren, Christus aber wird sie zum Schweigen bringen.
Christen werden „in neuen Zungen reden“. Ob hier an die Zungenrede gedacht ist? Oder eher/ oder auch an die Verkündigung einer nun neuen Botschaft vom Heil in Christus?
Das Evangelium läßt sich nicht aufhalten – weder durch Schlangen noch durch Gift.
Durch Christen werden Heilung, Trost und Stärkung in diese Welt kommen. Auch Heilung überirdischer Natur.
Davon sind viele Gemeinden weit entfernt. Eine Gemeinde, eine Kirche die klar und eindeutig Christus predigt und ihn sucht, wo Gemeinschaft untereinander gelebt wird – in aller Unvollkommenheit – dort stellen sich auch „Zeichen“ ein. In der Gemeinde Jesu müssen die Charismen wieder ernst genommen und gewollt werden, ohne gleich Angst zu haben vor Schwärmerei. Wir können doch nicht Christus einladen und über einen Glaskasten miteinander reden, geschweige denn leben? Auch sprechen diese Zeichen gegen eine Verkopfung der Botschaft, wo Christen meinen, die blosse Zusammenkunft für einen festabgesteckten Zeitrahmen verdient den Namen Gemeinschaft/Gemeinde. Es spricht gegen das rein intellektuelle Betrachten der Schrift ohne wirkliche Umsetzung. Dort zieht sich der Geist Gottes zurück auf ein Minimum seines Wirkens. Und Außenstehende werden diese Gemeinde als wenig attraktiv erfahren. Ja sogar eher als dubios.
Jesus endet seine Rede und das Zeichen seiner Vollmacht und der Wahrheit seiner Rede läßt nicht lange auf sich warten. Gott, der himmlische Vater, neigt sich herab und nimmt Christus auf und der Herr wird zum Imperator universalis zur Rechten des Vaters eingesetzt.
Die Jünger aber wurden aktiv. Sie zogen aus! Sie predigten an allen Orten. Das Geheimnis ihres Wirksamkeit lag nicht in ihren Begabungen, sondern in dem Vorausgehen des Herrn. Es heißt: der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte (Zeichen) das Wort.