Bibelarbeit Markus 13 Vorüberlegungen
Von Rolf Häberle
Was war vor Kap 13 geschehen. Dies habe ich versucht in der
Bibel nachzuvollziehen. Für das Verständnis der Jüngerfrage ist das ganz
interessant.
- Jesus
hält sich mit seinen Jüngern am Jordan auf (Joh
10, 39 – 42)
39 Da versuchten sie wieder, Jesus
festzunehmen, aber er konnte ihnen entkommen.
40 Er ging auf die andere Seite des Jordan
zurück und hielt sich dort auf, wo Johannes früher getauft hatte.
41 Viele Menschen folgten ihm. "Johannes
hat zwar keine Wunder getan", meinten sie untereinander, "aber
alles, was er von diesem Mann gesagt hat, ist wahr!" So kamen dort
viele zum Glauben an Jesus
- Wegen
Lazarus ging er wieder nach Jerusalem (Bethanien)
(Joh 11, 6 – 8)
6 Aber obwohl er nun wußte,
daß Lazarus schwerkrank war, wartete er noch
zwei Tage.
7 Erst danach sagte er zu seinen Jüngern:
"Wir wollen wieder nach Judäa gehen."
8 Doch seine Jünger wandten ein: "Herr,
vor kurzem haben deine Feinde in Judäa versucht, dich umzubringen. Und
jetzt willst du wieder dorthin?"
- Jesus
flieht noch einmal und zieht sich mit seinen Jüngern in die Wüste zurück.
Die Leute waren gespannt, ob Jesus trotz der Bedrohung auf Fest kommen
würde. (Joh 11, 54 – 57)
54 Deshalb vermied es Jesus, sich in der
Öffentlichkeit sehen zu lassen. Er zog sich vielmehr nach Ephraim zurück,
eine Stadt am Rande der Wüste. Dort blieb er mit seinen Jüngern.
55 Es war kurz vor dem jüdischen Passahfest.
Aus dem ganzen Land zogen die Leute nach Jerusalem, um schon vor Beginn
des Festes die traditionellen Reinigungsvorschriften zu erfüllen[4] .
56 Sie alle wollten Jesus gern sehen und
suchten ihn. Als sie im Tempel zusammenstanden, fragte einer den andern:
"Was meint ihr, wird er wohl zum Fest kommen?"
57 Inzwischen hatten die Hohenpriester und
Pharisäer nämlich den Befehl erlassen, daß
jeder, der den Aufenthaltsort Jesu kannte, ihn sofort zu melden hatte;
denn sie waren jetzt endgültig entschlossen, ihn festzunehmen.
- 6
Tage vor dem Passahfest kam Jesus nach Bethanien/Salbung
(Joh 12, 1 – 3)
1 Sechs Tage vor Beginn des Passahfestes kam
Jesus wieder nach Bethanien, wo er Lazarus von
den Toten auferweckt hatte.
2 Jesus zu Ehren hatte man dort ein Festmahl
vorbereitet. Martha half beim Bedienen, während Lazarus bei den Gästen
war.
3 Da nahm Maria ein Gefäß mit kostbarem
Salböl, goß es über die Füße Jesu und trocknete
sie mit ihrem Haar. Der Duft des Öls erfüllte das ganze Haus.
4 Aber einer von seinen Jüngern, Judas Ischarioth, der ihn später verraten sollte, meinte
entrüstet:
5 "Das Öl ist ein Vermögen wert. Es wäre
besser gewesen, man hätte es für dreihundert Silberstücke verkauft und das
Geld den Armen gegeben."
- Viele
kamen um Jesus und Lazarus zu sehen. Echter Glaube, Wunderglaube und
Feindschaft lassen sich hier schon erkennen (Joh
12, 9 – 11)
9 Als sich herumgesprochen hatte, wo Jesus
war, liefen viele Menschen nach Bethanien. Sie
kamen nicht nur, um Jesus zu sehen, sondern auch wegen Lazarus, den Jesus
von den Toten auferweckt hatte.
10 Da beschlossen die Hohenpriester, auch
Lazarus zu töten;
11 denn seinetwegen glaubten viele Juden an Jesus.
- Am
Tag darauf (5 Tage vor dem Fest) ist der Einzug in Jerusalem. Der Grund
des festlichen Empfangs war die Auferweckung des Lazarus (Joh 12, 12 -19)
12 Am nächsten Tag verbreitete sich in der
ganzen Stadt die Nachricht, daß Jesus auf dem
Wege nach Jerusalem war.
13 Da brachen die Menschen Palmenzweige ab,
liefen Jesus entgegen und riefen ihm begeistert zu: "Gelobt sei Gott!
Gelobt sei, der in Gottes Namen kommt! Heil dem König von Israel!"[1]
14 Jesus ritt auf einem Eselsfohlen in die
Stadt. Damit erfüllte sich das Prophetenwort:
15 "Fürchte dich nicht, du Volk Israel!
Dein König kommt! Er reitet auf einem Eselsfohlen."[2]
16 Doch das verstanden seine Jünger damals
noch nicht. Erst nachdem Jesus in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war,
begriffen sie, daß sich hier die Voraussage der
Heiligen Schrift erfüllt hatte.
17 Alle, die dabeigewesen
waren, als Jesus seinen Freund Lazarus ausdem
Grab gerufen und wieder zum Leben erweckt hatte, erzählten es weiter.
18 Deswegen liefen Jesus auch so viele
Menschen entgegen. Sie wollten den Mann sehen, der solche Wunder
vollbringt.
19 Nur die Pharisäer warfen sich gegenseitig
vor: "Nun seht ihr, daß ihr so nichts
erreicht! Alle Welt rennt ihm hinterher!"
- Abends
verlässt er spät die Stadt und geht nach Bethanien
(Mk 11, 11)
11 So zog Jesus in Jerusalem ein. Er ging in
den Tempel und beobachtete aufmerksam das geschäftige Treiben. Am Abend
kehrte er mit seinen Jüngern nach Bethanien
zurück.
- Am
nächsten Tag verflucht Jesus einen Feigenbaum (Mk
11, 12) und führt die Tempelreinigung durch (Mk
11, 15 -19) und verlässt dann wieder Jerusalem
12 Am nächsten Morgen, als sie Bethanien verließen, hatte Jesus Hunger.
13 Schon von weitem sah er einen Feigenbaum
mit vielen Blättern. Er ging hin, um sich ein paar Feigen zu pflücken.
Aber er fand nichts als Blätter, denn zu dieser Jahreszeit gab es noch
keine Feigen.
14 Da hörten die Jünger, wie Jesus zu dem
Baum sagte: "Nie wieder soll jemand von dir eine Frucht essen!"
15 Sie kamen nach Jerusalem, und Jesus ging
in den Tempel. Dort vertrieb er die Händler, die den Pilgern Opfertiere
zum Kauf anboten, und ihre Kunden. Die Tische der Geldwechsler stieß er
um, ebenso die Stände der Taubenhändler.
19 Am Abend verließ Jesus mit seinen Jüngern
die Stadt.
- Am
nächsten Tag (3 Tage vor dem Fest) ist der Feigenbaum verdorrt und Jesus
geht wieder in die Stadt. Dort stopft er den Kritikern den Mund. (Mk 11, 27 – 13,1)
Für die Jünger muss es den Anschein haben, dass nun Jesus sein Reich
aufrichtet. Tempel und Stadt werden ihm gehören. Und voll erhabener
Gefühle (denn sie werden ja sicherlich in diesen Gebäuden mitregieren)
sprechen sie ihn an. (Mk 13, 1)
1 Als Jesus den Tempel verließ, zeigte einer
seiner Jünger voller Bewunderung auf die Tempelbauten: "Meister, sieh
dir diese Steine und diese gewaltigen Bauwerke an!"
Eine Auslegung möchte ich nun nicht machen. Die genannten
Bibelstellen sollen einfach eine Hilfe für das Verständnis des Textes sein.
Hier noch eine Ergänzung:
- Am nächsten
Tag (2 Tage vor dem Fest = Gründonnerstag) erzählt Markus den Verrat.
Markus erzählt hier auch die Salbung in Bethanien.
Nach meiner Sicht erzählt Markus das an dieser Stelle um den inneren
Zusammenhang der Salbung und dem Verrat deutlich zu machen. (Kap 14,1 ff)