Markus - Evangelium
80 - 13, 1 - 5a
"Und als Jesus aus dem Tempel ging, sagte einer
seiner
Jünger zu ihm: Meister, was für Steine und was für Bauten!
Und
Jesus sagte zu ihm: Siehst du diese großen Bauten? Nicht
ein Stein wird auf
dem andern bleiben, der nicht zerbrochen
werden wird. Und während er auf dem
Ölberg gegenüber dem
Tempel saß, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes
und
Andreas, als sie allein waren: Sage uns, wann wird das
geschehen? und
was wird das Zeichen sein, wenn das alles
vollendet werden soll? Und Jesus
antwortete ihnen."
Der Evangelist Johannes Markus ist nun bald so weit,
daß er
sich in seiner Predigtsammlung über seinen Herrn und Meister
Jesus
Christus der eigentlichen Passionszeit zuwenden kann,
obwohl die letzte
Zeitepoche durch den Einzug in Jerusalem
bereits begonnen hat. Aber er
schiebt in seinem
Evangeliumsbericht vor diese Passionszeit eine lange
Reihe
von Sprüchen ein, die Jesus im Laufe seines Wirkens über das
Ende
des Tempels, über das Ende Jerusalems und über das Ende
der Welt gesprochen
hat.
Wir haben hier im angefangenen 13. Kapitel neben
der
Gleichniszusammenfassung im 4. Kapitel die größte
Spruchsammlung des
Markus-Evangeliums vor uns. Der
Evangelist ist normalerweise ja mehr daran
interessiert, was
Jesus getan hat, weniger, was er gesprochen hat. Wenn
er
diese lange Spruchsammlung über das Ende trotzdem in
seinem
Predigtbuch, in seinem Evangelium aufnimmt, dann beweist
das, daß
diese Zusammenfassung in den damaligen Gemeinden
zur Zeit des Evangelisten
bereits vorhanden und bekannt
gewesen war und als wichtig und entscheidend
angesehen
wurde.
Diese Zusammenfassung der Sprüche hat die Form, wie
man
damals allgemein vom Ende der Welt redete und sprach. Das
ist zum
Beispiel zu sehen an einer apokalyptischen jüdischen
Sektenschrift aus der
Zeit vor Jesus Christus, die man vor
wenigen Jahren in einer Höhle bei Qumran
am Roten Meer
gefunden hat.
Diese Höhle war der Abstellraum eines alten
jüdischen
Klosterordens. Diese apokalyptische Sektenschrift vom Ende
der
Welt trägt den Namen:
"Worte des Mose vom Berge Nebo."
Vom Ende der Welt
sprach man nur in einer geheimen Weise,
darum waren
solche Sprüche und Zusammenfassungen auch geheim
gehalten worden. Das kommt
in unserem 13. Kapitel noch
dadurch zum Ausdruck, daß Jesus seine Sprüche
nicht allen
Jüngern sagt, sondern nur den 4 ersten, die ihm besonders
nahe
stehen: Petrus, Jakobus, Johannes und Andreas.
Allerdings will der Evangelist
dadurch, daß er diese
Spruchzusammenfassung über das Ende der Welt frei und
offen
in seinem Evangelium aufnimmt, bezeugen, daß nach der
Auffassung
Jesu Christi die Zeit der Geheimnistuerei über
das Ende vorbei ist. Jesus
Christus, der Herr, ist auch der
Herr über das Ende. Das ist kein Geheimnis
mehr, sondern das
soll gerade durch die Predigt alle Welt erfahren
und
auch das will uns der Evangelist Johannes Markus durch
diese
eschatologische, diese endzeitzeitgeschichtliche
Spruchreihe, kurz
vor dem Bericht über das Leiden und
Sterben predigen: Die Passion Jesu ist
ein Schritt näher zum
Ende zu, in dem sich Jesus als der Herr über das Ende
der
Welt erweisen wird.
Durch das Leiden und Sterben hindurch geht es
direkt in die
Herrschaft über Himmel und Erde.
Jesus kommt nun aus dem
Tempel mit seinen Jüngern, in dem er
am Opfer einer ganz armen Witwe
aufzeigt, auf was es beim
Geben ankommt, daß nämlich der Mensch sich selbst
ganz Gott
übergibt, mit allem, was er ist und was er hat.
Einer seiner
Jünger ist beim Hinausgehen von der
Großartigkeit des Tempelbaues so
beeindruckt, daß er meint,
Jesus darauf aufmerksam machen zu
müssen:
"Meister, siehe,was für Steine und was für Bauten."
Wir wissen aus
vielen Aufzeichnungen und Berichten der
Bibel, aber auch aus außerbiblischen
Quellen, daß der Tempel
in Jerusalem wirklich für die damalige Zeit ein
kollosaler
Bau gewesen ist.
Ein Rabbiner, Ben Sukka, hat von diesem
Tempelbau gesagt:
"Wer nicht das Heiligtum in seiner Bauausführung
gesehen
hat, der hat niemals einen Prachtbau gesehen."
Und da, wo über die
Größe eines Bauwerks uns Menschen vor
Staunen der Mund offen stehen bleibt,
da setzt Jesus an, um
sein Gerichtswort anzufangen:
"Nicht ein Stein wird
auf dem andern bleiben, der nicht
zerbrochen werde,"
Das Gericht über
diese Welt, das Ende dieser Welt, fängt an
mit dem Gericht am Hause Gottes.
Im Gericht Gottes wird
nichts, was Menschen Macht und Menschen Größe
zeigt,
bestehen bleiben. Die Hoffnung der Frommen der damaligen
Zeit, daß
ihnen nichts genommen werden kann, weil mitten
unter ihnen das Haus Gottes
steht, von dem Gott selbst
gesagt hat, daß er darin wohnen will, wird sich
nicht
erfüllen. Das Gericht Gottes über diese Welt beginnt am
Hause
Gottes. Und erst im Gericht Gottes wird es sich
erweisen, was noch in seinem
Volk und von seinem Volke
bestehen kann.
Wir sagten nun schon. daß das
Gericht über die Welt mit dem
Gericht am Hause Gottes nur beginnt. So haben
es ja schon
viele Propheten bezeugt, auch daß die Zerstörung des
Tempels
eine Fortsetzung hat. Das wissen die Jünger. 4 von ihnen,
die Erstberufenen, nehmen ihren Herrn beiseite und
fragen
ihn:
"Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das
Zeichen
sein, wann das alles soll vollendet werden?"
Das sind Fragen, die
zu allen Zeiten alle Menschen bewegen,
die aber
nicht in einem Satz zu beantworten sind. Darum
nimmt Jesus die 4 Jünger
beiseite und spricht ausführlich
darüber.
Davon werden wir in den nächsten
Wochengottesdiensten hören.
Aber dem Evangelisten liegt es daran, daß die
Erklärung Jesu
geschieht, während er auf dem Ölberg sitzt. Nach
dem
Propheten Sacharja sollen vom Ölberg aus die
endzeitgeschichtlichen
Ereignisse beginnen. Manches, was in
diesem ganzen Kapitel verkündigt wird,
ist bereits
Wirklichkeit geworden, manches aber liegt selbst noch vor
uns,
darum ist es schon wichtig, daß auch wir auf diese
endzeitgeschichtliche
Botschaft achten und sie nicht nur den
Adventisten
überlassen.
Markus - Evangelium
81 - Markus 13, 5b - 8
"Jesus sagte zu ihnen: Seht zu, daß euch niemand in
die Irre
führt! Es werden viele unter meinem Namen erscheinen und
sagen:
Ich bin's, und werden viele in die Irre führen. Wenn
ihr aber von Kriegen und
Kriegsgeschrei hören werdet, so
fürchtet euch nicht. Es muß so geschehen.
Aber das Ende ist
noch nicht da. Denn es wird sich ein Volk gegen das
andere
erheben und ein Königreich gegen das andere. Erdbeben werden
hier
und dort geschehen und Hungersnöte anbrechen. Das ist
der Anfang der
Wehen."
Der Evangelist hat die vielen Worte, die Jesus über die
Zerstörung
des Tempels, über das Ende Jerusalems und das
Ende der Welt gesprochen hat,
hier in unserem 13. Kapitel
zusammengefaßt. Als Johannes Markus das
Evangelium in Rom
niederschrieb, da weiß er bereits mehr über das, was für
uns
Menschen in Jesus Christus geschehen ist, als die Jünger
Jesu zur Zeit
seines Erdenwandelns. Er weiß besonders, daß
in der Himmelfahrt Jesus
Christus von seinem Vater im Himmel
nicht nur zum Heiland aller Menschen,
sondern auch zum Herrn
und König Himmels und der Erden gemacht worden
ist.
Wie singen wir in einem Himmelfahrtslied?:
"Gen Himmel aufgefahren ist,
der Ehrenkönig Jesus
Christ.
Er sitzt zu Gottes rechter Hand,
herrscht
über Himmel und alle Land.
Drum jauchzen wir mit großem Schall,
dem Herren Christ zum Wohlgefalln."
Er weiß
allerdings auch, daß bereits manche von den Worten
in unserem Kapitel in
Erfüllung gegeangen sind. Der Tempel
in Jerusalem ist zerstört worden.
Es
hat auch eine schwere Enttäuschung für die erste
Christenheit gegeben, die
sie nur schwer überwinden konnte.
Die Hoffnung, daß ihr Herr Jesus Christus
sichtbar schon als
der König des endzeitlichen Friedensreiches am Anschluß
an
die Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem
wiederkommen wúrde,
ist nicht in Erfüllung gegangen. Es
brauchte lange Zeit für die damalige
junge Christenheit, mit
dieser Tatsache fertigzuwerden. Bei der Überwindung
dieser
Enttäuschung spielten die Worte Jesu in unserem heutigen
Text eine
große Rolle. Nicht nur Jesu Herrschaft über Himmel
und Erde blieb vor aller
Welt verborgen, sondern es traten
auch Menschen auf mit dem Anspruch, der
Heiland der Welt,
der erwartete Friedensbringer, der König Gottes, zu
sein.
Sie behaupteten von sich: Ich bin der, auf den ihr
gewartet
habt.
Das ist die Botschaft, die diese Menschen weitersagten.
Und
mitten in dem vergeblichen Warten auf den einen und wahren
König Jesus
Christus haben sich viele Christen verführen
lassen und sind den falschen
Christussen, den
Antichristussen, nachgelaufen. Und nun sagt Johannes
Markus
durch die Worte Jesu: Paßt auf, laßt euch nicht durch solche
Leute
verführen. Das alles gehört mit zu den Zeichen des
nahe herbeigekommenen
Endes, aber es ist noch nicht das Ende
da. Das Kommen Jesu steht noch aus,
aber er wird kommen, so
wahr Jesus Christus zum Himmel aufgefahren ist, so
wahr er
der König Himmels und der Erden ist. Diese Mahnung ruft
und
predigt der Evangelist auf Grund von Worten, die Jesus
selbst einmal
gesagt hatte:
"Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe! Es werden
viele
kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin's, und werden
viele
verführen. Aber das Ende ist noch nicht da, " sagte
Jesus, als er über diese
Erde ging.
Hat nicht gerade dieses 20.Jahrhundert uns in
einer
erschreckenden Deutlichkeit gezeigt, in welcher Weise sich
diese
Vorzeichen des Endes vermehrt haben. Hat es nicht
bereits eine große Anzahl
von Menschen in diesem Jahrhundert
gegeben, die sich als die Erretter eines
Landes, als die
Heilsbringer der Menschen anboten: Hitler, Stalin,
Mussolini, Fidel Castro, Nasser, Mao Tse Tung, auch
der
Kapitalismus und der Kommunismus boten und bieten sich
als
Heilsbotschaft an.
Man könnte noch eine ganze Reihe von Namen
hinzufügen. Im
letzten Grunde haben diese Menschen Dinge von
sich
behauptet, die nur dem einen Herrn Jesus Christus zustehen.
Wenn
Menschen dazu verführt wurden, HEIL HITLER! zu rufen,
so war es nichts
anderes als was in den Christenverfolgungen
in Rom die römischen Kaiser von
den Christen verlangten,
nämlich Weihrauch in die Opferflamme zu streuen mit
den
Worten:
"Herr und Gott ist der Kaiser und nicht Jesus
Christus!"
Jesus sagt:
"Sehet zu, daß euch nicht jemand verführe!"
Und
merkwürdig, wo diese Menschen mit dem Anspruch
auftraten, Wohltäter, Erretter
eines Landes oder der ganzen
Menschheit zu sein und wo sie versprechen, das
Himmelreich,
das Paradies, auf Erden zu schaffen, da geht es drunter
und
drüber, da schlägt einer den andern tot, da werden Kriege
mutwillig
angezettelt, da wird nichts mehr nach Recht und
Gerechtigkeit gefragt, da
wird sogar die Wissenschaft
eingesetzt, um Naturkräfte zum Unheil der
Menschen
loszulassen.
Ist nicht unser 20. Jahrhundert darum so angefüllt
mit Krieg
und Kriegsgeschrei, mit Naturkatastrophen und Revolutionen,
weil es so viele falsche Heilande und Erretter
der
Menschheit gibt?
Jesus sagt:
"Es werden viele kommen unter meinem
Namen und sagen: Ich
bin's. Und ihr werdet hören von Krieg und
Kriegsgeschrei.
Und es wird sich ein Valk gegen das andere und ein
Staat
gegen den anderen erheben und werden Erdbeben geschehen hin
und
wieder und wird teure Zeit sein."
Eilen wir nicht heute mit rasender
Geschwindigkeit dem Ende
zu? Die Zeichen der Zeit
stehen auf ein Ende mit Schrecken.
Das, was damals zur Zeit des Evangelisten
andeutungsweise
sichtbar wurde, entfaltet sich immer deutlicher und
immer
schrecklicher und entsetzlicher: Ein Ende mit Schrecken.
Und
trotzdem brauchen wir als Christen nicht in Angst und
Schrecken zu
leben:
"Fürchtet euch nicht. Es muß alles so geschehen."
Unser Wort sagt
uns wohl, daß wir uns vor diesem allen nicht
zu fürchten brauchen, weil es
doch noch nicht das Ende
selbst ist, sondern nur seine
Vorzeichen.
Allerdings dürfen wir getrost noch mehr sagen als es gerade
in
diesem unseren Text steht: Als Christen, die den Glauben
an den
wiederkommenden Herrn nicht weggeworfen haben, die
nach ihm Ausschau halten
von einem Tag zum anderen, wissen
wir, daß dieses Ende mit Schrecken für uns
der Anfang der
ewigen Freude sein wird.
Jesus Christus, der Herr und König
des Himmels und der Erde
und unser Heiland, wird bei seiner Wiederkunft durch
alle
Schrecken hindurch sein Werk der Erlösung der ganzen Welt
zur
Vollendung bringen. In der Apostelgeschichte lesen wir:
"Dieser Jesus,
welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel,
wird kommen wie ihr ihn gesehen
habt gen Himmel fahren."
Markus - Evangelium
82 - 13, 9 - 13
"Ihr aber gebt acht! Denn sie werden
euch den Gerichten
übergeben, und in den Synagogen werdet ihr
ausgepeitscht
werden, und vor Statthalter und Könige werdet ihr
um
meinetwillen geführt werden, zum Zeugnis gegen sie. Und
allen Völkern
muß zuvor das Evangelium verkündigt werden.
Wenn sie euch nun hinführen und
übergeben werden, so macht
euch vorher keine Sorgen, was ihr reden sollt;
sondern was
euch in dieser Stunde eingegeben wird, das redet. Denn
ihr
seid's ja nicht, die reden, sondern der heilige Geist. Und
es wird ein
Bruder den andern dem Henker ausliefern und der
Vater den Sohn, und die
Kinder werden sich gegen die Eltern
empören und werden sie zu Tode bringen. Und ihr werdet von
allen
gehaßt werden um meines Namens willen. Wer aber bis
ans Ende ausharret, der
wird gerettet werden."
Seit der Himmelfahrt Jesu Christi treibt die Welt-
und
Menschheitsgeschichte ihrem Ende zu, unaufhörlich und
unausweichlich.
Und das Ende, das Ziel, aller Geschichte
sieht so aus:
"Ihr Männer von
Galiläa, was stehet ihr und sehet gen
Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch
ist aufgenommmen gen
Himmel, wird wiederkommen, wie ihr ihn gesehen habt
gen
Himmel fahren."
Beim letzen Male haben wir gehört, wie zu den
endzeitlichen
Vorzeichen bereits die Zerstörung des Tempels und der
Stadt
Jerusalem gehören,
und politische Mächte, die den Menschen Heil und
Rettung und
paradiesische Zustände versprechen, stattdessen aber die
Erde
mit Krieg und Kriegsgeschrei und Revolutionen
überziehen, sind ebenfalls
Kennzeichen des auf uns
zueilenden Endes.
Unsere heutigen Verse weisen auf
ein anderes Zeiches des
kommenden Endes hin:
"Das Evangelium muß zuvor
verkündigt werden allen Völkern."
Das Evangelium von Jesus Christus, die
Botschaft, daß Gott
uns lieb hat, daß keiner zu verzagen noch zu
verzweifeln
braucht, daß keiner für Gottes Liebe zu schlecht ist,
sollen
alle Menschen hören. Das Jüngste Gericht über uns Menschen
soll
nicht eher hereinbrechen als bis wir Menschen die eine
Möglichkeit gehört
haben, wie wir aus diesem Gericht Gottes
als Freigesprochene, als Gerettete,
hervorgehen können.
Von daher verstehen wir sicherlich in Andachtsbüchern
oder
auch in Predigten die manchmal gebrauchte Redewendung:
Noch ist
Gnadenzeit, denn noch kann das Evangelium von
unserem Heil verkündigt und
gehört werden.
Wenn zur Zeit des Evangelisten Johannes Markus die
Christen
bei dem Siegeslauf des Evangeliums durch die damalig
bekannte
Welt des römischen Reiches schon annahmen, daß sich
dieses erfüllt;
"das
Evangelium muß zuvor verkündigt werden allen Völkern",
wievielmehr können wir
das heute sagen, wo Missionare als
Verkündiger des Evangeliums bis in die
entlegensten Winkel
der Welt vordringen, wo in der Übersetzung der Bibel
und
einzelnen Teilen daraus für fast 2.000 Sprachen gearbeitet
wird, wo
durch Radio selbst die Menschen erreicht werden,
die man sonst nicht
erreichen kann.
Fast könnte man meinen, daß es keinen Menschen mehr gibt,
der noch nichts von Jesus Christus und seiner Bedeutungs
für
uns gehört hat.
Allerdings zeigt aber dieser unser Text, daß dieses
Wort
noch nicht vollkommen in Erfüllung gegeangen
ist und darum das Ende,
das letzte Gericht, sich verzögert.
Dadurch bekommen heute noch viele
Menschen die Möglichkeit,
statt des Zornes Gottes
seine große Liebe zu uns zu
erfahren.
Dieser großen Möglichkeit der Hilfe
Gottes für uns Menschen
steht nun in der Endzeit der große Haß der
Menschen
gegenüber, die diese Hilfe Gottes ablehnen und in den
Wind
schlagen.
Der Haß dieser Menschen gegen Gott findet seinen Ausdruck
im
Haß und in der Verfolgung der Christen, der Menschen, die
das
Evangelium von Jesus Christus weitersagen:
"Sie werden euch überantworten den
Gerichten, und in den
öffentlichen Versammlungen werdet ihr geschlagen werden
und
vor Fürsten und Königen werdet ihr geführt werden
um
meinetwillen."
Je näher das Ziel des Endes sichtbar wird, desto
furchtbarer
wird sich die Christusfeindschaft als Haß und Verfolgung
gegen
die Christen auswirken. Dieser Haß und diese
Verfolgung kann natürlich immer
nur eine rührige und aktive
Gemeinde Jesu Christi treffen. Eine tote Kirche
und
schlafende Christen werden niemals von dieser Verfolgung
etwas
spüren.
Aber selbst in diesem Haß, in dieser Verfolgung der
Christen, wird
durch den Mund der Gequälten, Gefolterten und
Sterbenden Jesus Christus noch
vor den Peinigern und Mördern
bekannt werden:
Jesus ist Sieger.
Solch
ein Bekenntnis zu Jesus Christus mitten in
Verfolgungen und Quälereien im
Angesicht eines gewissen
Todes hat im Laufe der vergangenen zwei
Jahrtausenden schon
oft aus einem Christushasser und Christenmörder
einen
Christusbekenner gemacht.
Der christliche Glaube in den ersten
Jahrhunderten im
römischen Kaiserreich hat sich gerade durch das
standhafte
Bekenntnis der Christen in den blutigen Verfolgungen
ausbreiten
können.
Aus dieser Erfahrung heraus wurde das Wort geprägt, das bis
heute
seine Gültigkeit behalten hat:
"Das Blut der Märtyrer ist der Same der
christlichen
Kirche."
Hinter solch einem Bekenntnis im Angesichte der
Qualen und
des Todes steht Jesus Christus selbst, der die Kraft
des
Heiligen Geistes zu einem solchen Bekenntnis schenkt. Ein
einfaches
Lippenbekenntnis würde hier versagen.
Als der Evangelist dieses Wort unseres
Textes niederschrieb,
da ahnte er bereits, daß die erste Verfolgung im
römischen
Reich unter dem Kaiser Nero über die junge christliche
Kirche im
Hereinbrechen ist; vielleicht hatte sie sogar
schon begonnen;, eine
Verfolgung, in der Christen mit Pech
begossen als Fackeln im Garten des
Kaisers bei lebendigem
Leibe verbrannt wurden oder im Zirkus den wilden
Tieren zum
Fraß vorgeworfen oder von Gladiatoren niedermetzelt
wurden.
Petrus, der Lehrer unseres Evangelisten, soll bei
dieser
Christenverfolgung mit dem Kopf nach unten gekreuzigt
worden
sein.
Eine Legende erzählt, daß mitten in diesen
Verfolgungen
Petrus gewarnt und gebeten worden sei, sofort Rom
zu
verlassen. Er floh und auf seinem Wege von Rom weg begegnete
ihm sein
Herr und Meister Jesus Christus mit dem Kreuz auf
dem Rücken auf dem Wege
nach Rom. Als Petrus seinen Herrn
fragte, was er denn da mache, da erhielt er
die Antwort:
Da du dich nicht in Rom kreuzigen lassen willst, gehe
ich
hinein, um mich für dich zum 2. Male kreuzigen zu lassen."
Daraufhin
soll Petrus sich sofort umgewandt haben, um nach
Rom in den sicheren Tod zu
gehen.
Welch eine Bedeutung hatte doch da das Wort des Herrn, das
am
Schluß unseres heutigen Textes steht:
"Wer aber beharret bis ans Ende, der
wird selig."
Dieses Wort gab Kraft und Freudigkeit mitten in den
blutigen
Verfolgungen. Wer weiß, ob nicht wieder einmal eine
blutige
Verfolgung auf uns zukommt und andere Bedrängnisse uns
als
Christen erwarten.
Möge unser Mund dann trotzdem bei dem Bekenntnis zu
dem
einen Herrn Jesus Christus bleiben, der wiederkommen wird zu
richten
die Lebendigen und die Toten.
Möge jetzt schon unser Herz und unser Mund
willig werden,
das Lob Gottes auf unseren Lippen zu
führen für seine
unausprechliche Liebe zu uns, damit andere Menschen auch
zum
Glauben gereizt werden. Aber laßt uns in den kleinen und
großen
Bedrängnissen unseres Lebens niemals vergessen:
"Wer aber beharret bis ans
Ende, der wird selig."
Markus - Evangelium
13, 14 - 16
"Wenn ihr aber das Greuelbild der Verwüstung dort
sehen
werdet, wo es nicht stehen soll - wer es liest, der merke
auf! -,
dann soll, wer in Judäa ist, ins Gebirge fliehen.
Wer auf dem Dache ist, der
steige nicht hinunter und gehe
nicht hinein, um etwas aus seinem Hause zu
holen. Und wer
auf dem Felde ist, der kehre nicht zurück, um seinen
Mantel
zu holen."
Im Rahmen des 13. Kapitels liefen alle Predigten
des
Evangelisten Johannes Markus auf das Ende der Welt zu. In
den gerade
gelesenen Versen haben wir nun den ersten Teil
der direkten Predigt vom
hereinbrechenden Ende vor uns. Bis
zum 27. Verse finden wir die drei weiteren
Teil dieses
Zeugnisses.
Dieser unser 1. Teil nun ist ein geheimes Wort vom
Ende. Es
galt nur für die direkt Eingeweihten und durfte nicht
an
Unberufene weitergesagt werden; erst später war das Reden
vom Ende ein
öffentlicher Bestandteil der Predigten der
christlichen Gemeinde. Es ist
anzunehmen, daß der Anfang
unseres Wortes
"Wenn ihr seht den Greuel der
Verwüstung stehen, wo er nicht
darf,"
aus den
apokalyptischen Büchern vor Jesus Christus stammt
und in diesem Wort nur
zitiert wird.
Das direkte Ende beginnt mit der Schändung des
Heiligtums
des Volkes Gottes. Diese apokalyptische Redewendung GREUEL
DER
VERWÜSTUNG nimmt Bezug auf das, was Antiochus Epiphanes
168 vor Christus
angerichtet hatte. Er ließ aus dem Tempel
in Jerusalem die Bundeslade mit den
10 Geboten entfernen und
setzte an ihre Stelle einen Altar für den höchsten
Götzen
der damaligen Zeit: ZEUS.
Das galt für das alte Volk Gottes, für
das Volk Israel, als
die größte Gotteslästerung aller Zeiten und als
die
entsetzlichste Schändung des Heiligtumes Gottes.
Möglicherweise denkt
Johannes Markus auch daran, daß der
römische Kaiser Caligula im Jahre 40 nach
Christus sein
eigenes Standbild zur Anbetung im Tempel zu
Jerusalem
aufstellen ließ.
Für die christliche Gemeinde galt in Anlehnugn
an diese
Auffassung als GREUEL DER VERWÜSTUNG, wenn innerhalb
der
christlichen Kirche, der christlichen Gemeinde, das Zentrum
des
Glaubens: JESUS CHRISTUS, herausgetan wurde und an seine
Stelle sich andere
Mächte oder Gewalten oder Personen oder
Lehren setzten.
Diese Mächte oder
Gewalten oder Personen oder Lehren galten
als antichristliche Mächte, die den
großen Gegenspieler Jesu
Christi, den am Ende erwarteten Antichristus
verkörperten.
Wo solche Dinge in der christlichen Kirche geschehen
können,
da sind bereits Zeichen des Endes
sichtbar.
Hat die römisch-katholische Kirche das nicht bereits auch
ein
wenig erkannt und darum auf dem Konzil versucht, Maria,
die Jesus Christus
aus dem Zentrum des Glaubens vedrängt
hatte, wieder an die Seite zu stellen,
um Jesus Christus die
ihm allein zustehende Macht zu geben?!
Für Martin
Luther galt die katholische Kirche als eine
antichristliche Kirche und der
Papst war für ihn der
Antichrist in Person.
Wir erleben immer wieder, daß
innerhalb der Christenheit
antchristliche Mächte am Werke sind. Gab es nicht
auch in
Deutschland Gemeinden in der Zeit des Nationalsolzialismus,
die das Kruzifix vom Altar genommen und an seine Stelle
das
Bild Hitler gesetzt haben?
Ich hörte, daß auch hier in Argentinien an
verschiedenen
Stellen das Bild der Evita auf den Altar gestellt wurde.
Das
alles ist hier anvisiert, wenn Jesus das Wort der
jüdischen Apokalyptik vom
GREUEL DER VERWÜSTUNG benutzt, um
etwas über das Ende
auszusagen.
Allerdings haben wir bewußt vorhin gesagt, daß mit
dem
Gesagten das Ende nur anvisiert wurde, denn das Ende ist
erst da, wenn
der Antichristus in persönlicher Gestalt nach
der Herrschaft des Volkes
Gottes, der Gmeinde, der Kirche
Jesu Christi, greift.
Nur die Kirche wird
dieser Versuchung widerstehen können,
die auf diesem
einzigen und unerschütterlichen Felsen Jesus
Christus steht.
Allerdings
wird diese Gemeinde, diese Kirche, und die zu ihr
gehören, den ganzen
fanatischen Haß und die ganze grausame
Feindschaft des Antichristus zu spüren
bekommen, der sich
anmaßt, der Herr der Welt und der Heiland der Menschen
zu
sein und doch nur ein einziger Verführer und Gegenspieler
Jesu Christi
ist.
Unsere ganze Welt- und Kirchengeschichte läuft auf diesen
eben
erwähnten Endpunkt zu.
Alles bisher Dagewesene kann von diesem
kommenden
Antichristus nur ein Schatten, nur ein Ahnen, sein.
Dieser
kommende Antichristus wird alle christlichen Kirchen und
Gemeinden,
auch die seltsamsten und wunderlichsten, vor die
entscheidende
Bewährungsprobe stellen, und alle, die den
Namen CHRIST tragen, werden in
Blut und Tränen, in Angst und
Verfolgungen sich dieses Namens würdig erweisen
müssen. Aber
selbst in diesem grausamen und blutigen Treiben
des
Antichristus gibt es eine Zufluchtsstelle, in der Nähe des
einen und
wahren Herrn der Welt und Heiland der Menschen zu
sein, der sich anschickt,
dem blutigen Treiben dieses seines
Gegenspielers, des Antichristus ein Ende
zu bereiten.
Darum haben wir in unserem Text die dringende Mahnung,
bei
der Realisierung, bei der Erscheinung des Antchristus alles
stehen und
liegen zu lassen und uns auf den Weg zu machen
hin zu unserem Herrn Jesus
Christus.
Das werden wohl die Worte bedeuten:
"Dann sollen die Leute nach
Judäa fliehen in die Berge."
Wenn wir das so hören, daß dieses alles noch vor
uns liegt,
die Versuchung durch den Antichrist, seine blutige
Verfolgung
derer, die bei Jesus Christus bleiben wollen und
die Hilfe und Zuflucht, die
wir haben können, mitten in
allen Verfolgungen, durch Jesus Christus, dann
wäre für uns
die richtige Antwort die, uns klar zu werden darüber, was
für
uns, unser Leben und unsere Gemeinde Jesus Christus
bedeutet und noch mehr
danach zu streben, mit ihm in inniger
Gemeinschaft zu leben im Hören auf sein
Wort und im Sprechen
mit ihm durch das Gebet.
Wenn wir so bei ihm bleiben,
haben wir alle Hilfe und allen
Schutz, mag kommen, was da
wolle.
Markus - Evangelium
84 - 13, 17 - 20
"Weh aber den Schwangeren und den stillenden Müttern
zu
dieser Zeit! Bittet aber, daß es nicht im Winter geschieht.
Denn in
diesen Tagen wird eine solche Bedrängnis sein, wie
sie bisher vom Anfang der
Schöpfung an, die Gott geschaffen
hat, nie gewesen ist, und wie sie auch
nicht wieder werden
wird. Und wenn der Herr diese Tage nicht verkürzt
hätte,
würde kein Mensch gerettet werden, aber um der Auserwählten
willen,
die er auserwählt hat, hat er diese Tage verkürzt."
Im ersten Teil
der Predigt über das hereinbrechende Ende
haben wir gesehen, was es bedeutet,
wenn die Hölle los, wenn
die Unterwelt entbunden ist. Der Vertreter dieser
Hölle, der
Vertreter dieses Durcheinanderbringers, der Vertreter der
alten
Schlange, greift bei seinem Kommen auf diese Erde
zuerst nach der Herrschaft
der christlichen Gemeinde, der
Kirche Jesu Christi, ein. Dieser
Stellvertreter des Satans,
oder des Teufels, wird
der ANTICHRISTUS genannt. In der
Offenbarung des Johannes wird uns in einer
bildreichen
Sprache verkündigt, wie dieser Antichristus sich aus
der
Völker- und Menschenwelt heraushebt.
Warum wird er der Antichrist
genannt? Weil er Jesus Christus
in seinem Tun und Handeln und Reden nachäfft.
Er tritt auf
mit dem Anspruch, der Heiland, der Retter der Menschheit,
zu
sein. Er will der sein, dem alle Macht gegeben ist im Himmel
und auf
Erden als einer, der diese Macht von Gott geraubt
hat. Selbst der Kreuzestod
Jesus Christus wird nachgeäfft.
In der Offenbarung heißt es darüber:
"Und
ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund,
und seine tödliche
Wunde war wieder heil."
Im Namen seines Auftraggebers, des Satans, des
Teufels, tut
der Antichrist Zeichen und Wunder. Dadurch reizt er
uns
Menschen, besonders uns Christen, ihn als den wahren
Herrn
anzuerkennen und anzubeten. Man kann sagen, daß der
Antichrist der
ist, der vor dem Teufel das getan hat, was
Jesus Christus in der
Versuchungsgeschichte abgelehnt hat.
Wir erinnern uns, wie ihm der
Widersacher alle Reiche und
Schätze der Welt zeigte und sagte:
"Das alles
wir ich dir geben, so du niederfällst und mich
anbetest."
Der Antichrist
tut das, was Jesus Christus als Gottversuchen
ablehnte.
Selbst die
Dreieinigkeit Gottes, des Vaters, des Sohnes, und
des Heiligen Geistes wird
durch die Dreieinigkeit des Satans
nachgeäfft: Satan, Antichrist, der
Prophet.
Das Erscheinen des Antichrist ist das
Zeichen des
beginnenden Endes.
Wird nun sein Bemühen, die Herrschaft über
die Christen,
über die christlichen Kirchen, durch seine
Verführungskünste
an sich zu reißen, vereitelt, dann geht er gegen sie
mit
brutaler Gewalt vor:
"Denn in diesen Tagen wird solche Trübsal sein,
wie sie nie
gewesen ist bisher vom Anfang der Schöpfung und auch
nicht
wieder werden wird."
Sein Wüten wird so grausam sein, daß niemand
aus eigener
Kraft würde standhalten oder widerstehen können.
Beim letzten
Mal wurden wir schon darauf aufmerksam gemacht,
daß uns beim Erscheinen des
Antichrist das Wort gilt, alles
stehen und liegen zu lassen und uns auf den
Weg dahin zu
machen, wo Jesus Christus uns sammelt, um uns einmal
zu
schützen vor diesem grausamen Wúten dieses Antichristen und
um
andererseits uns mit unserem Herrn auf den großen
Kampof
vorzubereiten.
Und der Ausgang des Kampfes Jesu Christi und seine
Getreuen
gegen den Antichrist und seine Handlanger, steht bereits
schon
vor dem Kampf eindeutig fest, Jesus ist Sieger.
Wie heißt es in einem
Liede?:
"Daß Jesus siegt,
bleibt ewig ausgemacht,
sein ist die ganze
Welt."
Allerdings werden wir auf diesem Wege zu Jesus Christus hin
zum
sicheren Ort, diese ganze brutale Grausamkeit des
Antichristus an unserem
eigenen Leibe zu spüren bekommen.
Mit Wehmut wird hier der werdenden Mütter
gedacht. Mit
Schrecken wird auch darum geseufzt, daß diese Flucht vor
dem
Antichrist nicht im Winter, in der Zeit der Kälte, des
Regens und der
schlechten Wege geschehen möge.
Hier an dieser Stelle fehlt die Erwähnung,
die wir beim
Matthäus-Evangelium finden, daß nämlich die Flucht nicht
am
Sabbat geschehen möge, an dem nach den Gesetzen nur wenige
hundert
Meter gegangen werden darf. Denken wir daran, daß
der Evangelist Johannes
Markus dieses Evangelium für
Heidenchristen geschrieben hat, für die das
Sabbatgebot
keine Bedeutung mehr hatte, sie es überhaupt nicht kennen,
während das Matthäus-Evangelium für
Judenchristen
geschrieben wurde, die noch an dem Gesetz Mose
festhielten.
Gott selbst wird schon eingreifen müssen gegenüber
der
Behinderung der Christen durch den Antichrist, damit sie
doch noch in
der Lage sind, das Ziel ihrer Rettung zu
erreichen.
'Und wenn der Herr
diese Tage nicht verkürzt hätte, würde
kein Mensch selig; aber um der
Auserwählten willen, die er
auserwählt hat, hat er diese Tage
verkürzt."
Verstehen wir, daß durch dieses Wort damals besonders
die
Christen in Rom, die am Anfang einer grausamen Verfolgung
zur Zeit des
Evangelisten Johannes Markus stehen, auf das
Schlimmste vorbereitet werden
und ihnen bezeugt wird:
Was sie erleben ist kein blindes Schicksal, sondern
der
Ablauf eines notwendigen Geschehens. Aber Gott ist und
bleibt auf
ihrer Seite.
Wir heute wissen es, daß der Antichrist noch nicht
erschienen
ist.
Diese kommende Wirklichkeit bedeutet, daß alle
gegengöttliche Macht
und Gewalt gegen Gott und sein Volk,
gegen Jesus
Christus und seine Kirche, offen und in brutaler
Weise zum Kampf antreten.
Aber das alles liegt noch vor uns.
Unsere Zeit weist, wie keine andere Zeit
bisher, auf diese
Seite des Endes hin. Es kommt jetzt alles darauf an,
bereit
zu sein. Es kommt alles darauf an, zu wissen, wo wir Rettung
und
Hilfe finden. Es kommt alles darauf an, zu dem einen und
wahren Heiland und
Christus zu gehören, dann brauchen wir
uns nicht zu fürchten, das Ziel ist
uns sicher.
Markus - Evangelium
85 - 13, 21-23
"Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist
der
Christus! Siehe, da ist er!, so glaubt es nicht.
Denn
mancher falsche Christus und falscher Prophet wird auftreten
und
Zeichen und Wunder tun, so daß sie auch die Auserwählten
versammeln aus den
vier Windrichtungen vom Ende der Erde bis
zum Ende des Himmels."
Im
ersten und zweiten Teil der Predigt über das Ende haben
wir besonderns vom
Kommen des Antichrist gehört, der durch
Verführung und brutaler Gewalt nach
der Herrschaft der
Gemeinde Jesu Christi greift. Im 3. Teil, den wir
heute
betrachten, geht unser Blick auf das Kommen Jesu Christi
selbst am
Ende der Weltgeschichte über.
Allerdings werden wir in diesem unseren 3. Teil
nur gewarnt
vor einer falschen Erwartung des wiederkommenden Herrn und
vor
einer Verwechslung des Antichrist mit
Christus.
Sicherlich liegen diese Gefahren noch ganz im Bereich
der
Verführungskünste des Antichrist, die Herrschaft
über die
christliche Gemeinde an sich zu reißen. Wir lesen im 21.
Vers:
"Wenn nun jemand zu der Zeit wird zu euch
sagen: Siehe, hier
ist der Christus! Siehe, da ist er! so glaubets
nicht!"
Als Christus zum 1. Mal in der Gestalt des Jesus von
Nazareth im
Stall zu Bethlehem zu uns Menschen auf die Erde
kam, da war er nicht ohne
weiteres als unser Herr und
Erlöser erkennbar.
Die Propheten haben schon
Hunderte von Jahren vor seinem
ersten Kommen auf ihn hingewiesen.
Bei
seiner Geburt mußten Engel bezeugen:
"Siehe, ich verkündige euch große
Freude. Euch ist heute der
Heiland geboren."
Bei seiner Taufe bezeugte
sein Vater im Himmel von ihm:
"Du bist mein lieber Sohn, an welchem ich
Wohlgefallen
habe."
Und als 12-jähriger im Tempel zu Jerusalem muß er es
schon
selbst sagen, daß er Gottes Sohn sei.
Und Johannes der Täufer
bezeugt von ihm:
"Das ist Gottes Lamm, welches der Sünde trägt."
Nach
seiner Auferstehung wiesen seine Jünger und all die
vielen, die er seitdem zu
diesem Dienst rief, darauf hin,
daß Jesus von Nazareth, der Gekreuzigte und
Auferstandene,
der Heiland der Menschen und der Herr der ganzen Welt
sei.
Also ohne Hinweis, ohne Zeugnis und ohne Predigt wäre Jesus
Christus
als Herr und als Heiland in dieser Welt nicht
erkennbar.
Bei seinem 2.
Kommen aber braucht niemand ihn zu bezeugen,
dann wird er in aller
Öffentlichkeit als der erscheinen, der
er ist und wird von allen erkannt
werden als der, der er
ist, von seinen Freunden und von seinen Feinden.
In
der Offenbarung heißt es:
"Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn
sehen
alle Augen, und die ihn zerstochen haben und werden heulen
alle
Geschlechter auf Erden."
Oder wie singen wir in einem Liede:
"In des
Jüngsten Tages Licht,
wenn alle Welt zusammenbricht,
wird zu Christi
Füßen
jeder bekennen müssen:
Jesus Christus, König und Herr!"
Wenn nun
durch falsche Zeugnisse in der Endzeit versucht
wird, an jeder Ecke den
wiederkommenden Christus zu
entdecken und einen solchen bekanntzumachen, dann
ist das
gerade ein Zeichen dafür, daß da etwas nicht stimmt, daß da
sogar
antichristliche Mächte am Werke sind.
Von daher rückt die Lehre zum Beispiel
der Adventisten von
der Wiederkunft Christi am 22. Oktober 1844 in
eine
zwielichtige Situation. Man mußte damals, weil niemand
dieses Kommen
des Herrn erkennen konnte, zu allerlei
Erklärungen und phantastischen
Spekulationen greifen.
Nein, es gilt Folgendes:
Wenn Jesus Christus
wiederkommt, dann bedarf es zu seiner
Erkennbarkeit keiner Spekulationen,
selbst keiner
ernstgemeinten Predigten. Jeder wird ihn erkennen können
und
erkennen müssen als den, der er in Wirklichkeit schon immer
gewesen
ist, der Heiland der Menschen und der Herr der Welt:
"Glaubet denen nicht,
die meinen, den wiedergekommenen Herrn
noch ausrufen zu müssen!"
Besonders
sollen wir durch dieses Erkennungszeichen für das
Wiederkommen des Herrn vor
dem Antichrist gewarnt werden,
denn dieser tritt auf mit seinen Handlangern,
die alles
darauf anlegen, ihren caudillo als den wahren Herrn und
Heiland
vor allen Leuten bekanntzumachen. Die Verführung der
Kirchen, die Verführung
der Christen besteht ja darin, zu
beweisen, daß der falsche Christus, daß die
falschen
Christusse, daß der Antichristus, der Antichrist, der Retter
der
Menschheit ist. Alle Möglichkeiten und alle
Unmöglichkeiten, Verführung und
Gewalt, werden eingesetzt,
um uns Christen von unserem Herrn Jesus Christus
zu trennen
und uns zu Gesellen des Antichrist zu machen:
"Denn mancher
falsche Christus und falsche Prophet werden
sich erheben und Zeichen und
Wunder tun, so daß sie auch die
Auserwählten verführen würden, wenn es
möglich wäre."
Es ist sogar gewissermaßen so, daß wir Christen nur
dadurch
nicht dem Antichrist durch seine Verführungskünste
anheimfallen,
daß Gott selbst eingreift, da Gott uns selbst
festhält, daß Gott uns in
seiner Liebe nicht losläßt.
Indem der Evangelist Johannes Markus dieses in
Rom als ein
Wort des Herrn niederschreibt, gibt er den Christen
der
damaligen Zeit mitten in den beginnenden blutigen
Verfolgungen
Maßstäbe an die Hand, um die Zeichen der Zeit
recht zu erkennen und zu
verstehen und das Kommen Jesu
Christi vom verführerischen Auftreten des
Antichrist zu
unterscheiden. Diese Maßstäbe sind auch heute noch
gültig.
Gerade wir heute sind gemeint, wenn wir lesen:
"Ihr aber sehet
euch vor! Ich habe es euch alles zuvor
gesagt!"
Das, was in unserem Texte
gesagt wird und was die
Christenheit der ersten Jahrhunderte auf sich bezog,
hat für
uns eine noch größere Bedeutung, weil die
andeutungsweise
sichtbaren Zeichen von damals sich heute in
einer
unvorstellbaren Weise vervielfacht haben, wie der Apoostel
Paulus es
uns zum Trost und Mahnung sagt:
"Wir aber haben desto fester das prophetische
Wort, und ihr
tut wohl daran, daß ihr darauf achtet als auf dein
Licht,
daß da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche
und der
Morgenstern aufgehe in euren Herzen."
Lugar/Ort:Aldea
Protestante |
Otros
Lugares/Weitere Predigtorte: |
Año
Eclesiástico/Kirchenjahr:Wochengottesdienst
| |
Libro
Bíblico/Buchbezeichnung:Markus 13, 14
- 16 |