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1.
Das Kreuz spaltet
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V.32: zwei Verbrecher, Jesus in der Mitte
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Schädelstätte: der Reine am unreinen Ort
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V.39: einer der Verbrecher lästert Jesus, V.40
der andere steht Jesus bei
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V.34: sie teilten seine Kleider
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V.35: die Juden lästern und sprechen vom
Christus, V.37 die Römer lästert und spricht vom König
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V.38: und Pontius Pilatus rächt sich an den
Juden dafür, dass er einen Unschuldige verurteilen mußte durch die Aufschrift:
der Juden König.
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V.43: der eine wird angenommen, der andere
hinweggetan
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V.44: Die Sonne, die normalerweise hell scheint,
wird finster
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V.45: der Vorhang zerreißt in zwei Teile
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V.47: zum einen die Spötter, zum anderen die
Büßer und Bewunderer Jesu
Das Kreuz scheidet Mark und Bein. Für die einen ist es Torheit, für die anderen Gewissheit des Glaubens.
2.
Die Titel
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Die Juden spotten mit dem Messiastitel: Christus
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Die Römer spotten mit dem Titel: König.
Allen gemein ist die Vorstellung: ein Christus, ein römischer Imperator hat
Macht. Ihm unterstehen entweder die himmlischen Kräfte oder die römischen
Legionen. Als König haben die Römer Jesus verspottet, ihm alle Insignien
genommen. Als den Messias haben die Juden ihn verspottet. Sie alle wollten
machtvolle Taten sehen, doch zu sehen bekamen sie nur das Zeichen des Jona. Das
Kreuz, Bild der Gottesstrafe, war für den Juden klar: dieser Mann ist von Gott
verflucht. Für den Römer war es klar: dieser Mann ist ein politischer
Hasardeur. Er gehört zu den Verbrechern gerechnet.
Und doch spaltet auch der Begriff des Köngis. Denn Pilatus rächte sich
vermutlich an den Pharisäern und Schriftgelehrten durch diesen Titel. Wußte er
vermutlich genau, dass die Juden lange Zeit keinen König über sich akzeptierten
als Gott allein. Und das Königtum kam unter anderen Vorzeichen nach Israel, als
wie es die anderen Völker gewohnt waren. Das Königtum wurde von Israel
hinweg-genommen. Israel hat keinen König als den Gott des Himmels. Indem
Pilatus dem leidenden Herrn den Königstitel vermacht, ihn zum König der Juden
krönt mit einer Dornenkrone, so wird deutlich, worin sein Königsamt besteht.
3.
Die Vergebung
Lukas legt ein Hauptaugenmerk auf die Vergebung. V.34: Vater, vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun! Der Übeläter kam vermutlich gerade dadurch
zum Glauben, als er sah, dass Christus seinen Widersachern und Folterknechten
vergab. „...V.41...wir sind mit Recht darin....“.
Jesus: heute wirst Du mit mir im Paradies sein. Der Verbrecher dachte an dieses
Reich mehr an das messiansiche Reich, das der Christus aufrichtet. Und wenn es
zum jüngsten Gericht kommt, möge Gott dran denken, das
dieser Mann seinem Sohn ein gutes Wort beilegte. Und Christus beschenkt diesen
Glauben mit dem ewigen Leben. Am Kreuz geschah Vergebung. Weiter zerreißt der
Vorhang zum Tempel. Der Weg ins Allerheiligste ist frei. Freier Zugang zu Gott,
dem Vater, durch das Kreuz. Die Menschen schlagen sich an die Brust. Der Beginn
der Reue.
4.
Freiwillig in den Tod
In allem dem Leid, das Lukas uns beschreibt, funkelt in jedem Satz die Größe
und Majestät der Erlösungstat Jesu Christi. Am Kreuz kreuzen sich die Wege der
Menschen. Man kann die Vergebung annehmen oder sie ablehnen.
Es hat Gott gefallen, den wahren Christus, den König der Welt ganz machtlos,
voller Striemen und Wunden, voller Krankheit und Not den Menschen zu bringen.
Die Geschöpfe, die sich stark und mächtig wähnen in ihren prahlerischen Worten
stehen dem geschundenen und sterbenden Schöpfer gegenüber. Und nur wenige
begreifen es: dass dieses unermessliche Leid das Geschöpf hätte treffen müssen.
Freiwillig nahm der Herr „unsere Krankheit“, auf dass wir Frieden hätten mit
Gott. Er wurde für uns geschlagen und gemartert. Er müßte uns verhöhnen. Ihr
wolltet doch ohne Gott leben, wolltet doch so mächtig und klug sein. Wohin hat
euch eure Klugheit nun gebracht? Doch statt des Spotts nimmt der Herr selbst
die Folgen unserer Taten auf sich und erträgt die trügerische Selbstsicherheit
der Frevler. Und es hat Gott gefallen, das wer in
diesem erniedrigten Gott die Wahrheit begreift, der fällt anbetend nieder und
preist Gott (V.47), schweigt beschämt und dankt demütig. Wir empfangen, was unsere
Taten wert sind. Neben Christus hängen die Repräsentanten der Menschheit.
Und so wird der Spott zum Lob. Dieses „Hilf dir selber“ wird wahr. Jesus
starb stellvertretend für mich. Darum hilft er mir stellvertretend, indem er
freiwillig in den Tod geht und meine Erlösung erwirkt. Die Hilfe Gottes besteht
im Sterben für die Sünde und in der Auferstehung in der Kraft Gottes. Er stirbt
für mich stellvertretend und hilft mir gerade darin. Wenn du der Christus bist.
Ja, gerade darin liegt seine Messianiät. Er war gehorsam, ja gehorsam bis zum
Kreuz. Bis zum Schluss übergab er selbst sein Leben in des Vaters Hände.
In Königstitel wird er zum würdigen David, zum König Israels, zum Herrscher
dieser Welt. Gerade durch seinen Gehorsam bis zum Kreuz hat ihn Gott über alles
gestellt und durch sein Sterben werden wir zu Königskindern und empfangen die
Vergebung und die Gerechtigkeit, die allein aus Glauben geschieht.
Der Schlüssel aber zum Kreuz ist die Furcht Gottes (V.40), der Glaube. Der Glaube, der tiefer dringt. Der Glaube, der begreift, dass es Gott gefallen hat, die Weisheit dieser Welt zunichte zu machen. Nur wer kindlich glaubt und es faßt, der empfängt die Vergebung des Kreuzes.