Aufbruch zur Gelassenheit ...
Was Mose in 40 Jahren nicht
geschafft hatte, erledigte
Josua in drei Tagen. Da fragt man sich, welchen Power-
Riegel dieser Mann zum Frühstück gegessen hat!
Der Bibeltext zeigt es uns. Josua konnte sich auf Gott
verlassen, und das gleich dreifach: auf Gottes Plan, auf
Gottes Führung und auf Gottes Kraft.
Das ist schön. Aber was hat das mit uns zu tun? Diese
alttestamentliche Geschichte ist eine Vorschau dessen,
was jeder Christ heute erleben darf. Dabei interessiert
nicht so sehr der geschichtliche Wert, was damals so
Spannendes geschah. Viel wichtiger ist die bildhafte
Bedeutung der Berufung Josuas für uns, für dich heute
aus der Perspektive des Neuen Testaments.
1. HINTERGRUND DES TEXTES
Das Buch Josua ist ein Bericht vieler Feldzüge, die
notwendig
waren, um das von Gott versprochene Land zu
erobern. Es handelt sich um das Land, das bereits Abraham
im Glauben von Gott empfangen hat. Josua war als
junger Mann im Zelt der Begegnung tätig, später ein
enger Mitarbeiter Moses. Er und Kaleb
waren diejenigen,
die nach der Erkundung des Landes 40 Jahre vorher
einen positiven Bericht abgegeben hatten. Alle anderen
bewerteten ihre Chancen als schlecht, worauf das Volk
Israel umkehren musste und die lange Wüstenwanderung
anzutreten hatte. Josua glaubte also schon
damals, dass Gott sie in das verheißene Land bringen
kann.
2. ZUM THEMA
So wie Josua und das Volk Israel den Schritt in ihr
verheißenes Land unternommen haben, sollte auch ein
Christ das in Anspruch nehmen, was Gott für ihn auf
dieser Erde vorbereitet hat. Das Ziel für das Volk Israel
war es nicht nur, aus der Sklaverei in
Ägypten befreit zu werden. Es ging darum,
in einem Land, das von Milch und
Honig überfließt – also das Schönste,
was man sich vorstellen konnte –, ein
Zuhause zu finden und das Land zu
besitzen. Genauso hat Gott für seine
Kinder nicht nur die Befreiung von der
Knechtschaft der Sünde geplant. Das
ist nur der erste Schritt. Christen sollen
das in Anspruch nehmen und ausleben, was ihnen als
Kinder Gottes gehört. Und das ist nicht wenig. Sie sind
gesegnet mit allen Segnungen der Himmelswelt (Eph 1,3).
Josua 1,1-16
Wie langweilig ist es, wenn ein Christ sich in der Wüste
der eigenen Anstrengungen bewegt, anstatt aus der Kraft
Gottes heraus zu leben! Er oder sie ist zwar ein Kind
Gottes, des Schöpfers aller Dinge,
versucht aber aus
eigener Kraft christlich zu sein. Das macht keinen Spaß,
denn es ist unmöglich. Es ist eine unscheinbare Grenze
zwischen Wüste (eigener Anstrengung) und
verheißenem Land (Leben in der Gemeinschaft und der
Kraft Gottes). Doch die Überschreitung dieser Grenze
bedeutet, den Sieg in Anspruch zu nehmen. Und nicht
nur das: es ist ein Aufbruch zur Gelassenheit.
3. ZIEL DER BIBELARBEIT
Mit diesem Gott kann ich jede Herausforderung annehmen,
denn er beruft mich, führt mich und gibt mir seine
Kraft.
4. PRAKTISCHE HINWEISE
Diese drei Unterthemen lassen sich im Zusammenhang
präsentieren, aber auch einzeln verwenden. Zum Beispiel
können mehrere Kleingruppen die Bereiche untereinander
aufteilen und ihre Ergebnisse im Plenum vorstellen.
5. AUFBRUCH ZUR
GELASSENHEIT ...
5.1 ... DURCH GOTTES AUFTRAG
Es gibt Gelassenheit, wenn Gott hinter dir steht und dich
beruft.
5.1.1 GEDANKEN FÜR DEN VORTRAG
.. Es war nicht seine eigene Idee, sondern Gottes Plan.
Josua hatte Gott hinter sich und damit eine Lizenz
von höchster Stelle für sein Handeln.
.. Josua bekam von Gott einen klaren Auftrag (V.2.3). Er
kannte das Ziel und konnte mutig darauf zugehen.
.. Wen Gott beruft, den befähigt er auch. Josua genoss
eine langjährige Ausbildung bei Mose.
Er konnte sogar
aus den Fehlern Moses lernen. Das gilt auch für
uns: wir haben Zeit, zu wachsen und Erfahrungen zu
sammeln.
.. Jesus hat das Reich Gottes und die persönliche Beziehung
zum Vater für uns erkauft. Das ist das Erbe der
Kinder Gottes.
.. Der Auftrag Jesu an uns ist eigentlich ganz einfach:
ihm nachfolgen (Lk 9,23; Joh 12,26).
Führung
Berufung
Vertrauen
2. WOCHE: 08.01. – 14.01.2006
Christen sollen das
in Anspruch nehmen
und ausleben,
was ihnen als Kinder
Gottes gehört.
5.1.2 MÖGLICHE FRAGEN FÜR DAS GRUPPENGESPRÄCH
.. Wo wünscht du dir, dass jemand dich für eine Aufgabe
konkret beruft?
.. Was hat Gott dir versprochen, wenn du Christ wirst?
.. Was weißt du über Gottes Berufung für dein Leben?
5.2 ... DURCH GOTTES FÜHRUNG
Gelassenheit kommt durch eine gute Leitung, wenn der
Richtige vorausgeht. Gott ist der beste Leiter, den es
gibt.
5.2.1 GEDANKEN FÜR DEN VORTRAG
.. Wen Gott beauftragt, den lässt er nicht allein. Gott
hat Josua seine Führung zugesagt. Von Gott kam der
Plan und die konkreten Anweisungen für die Umsetzung.
.. Josua und das Volk Israel bekamen zum einen ganz
allgemeine Anweisungen, das Gesetz des Mose
zu
halten (V.7.8). Das war eine wichtige Voraussetzung,
um Gottes Plan umzusetzen.
.. Auch Christen bekommen heute allgemeingültige Leitung
aus der Bibel. Das, was Jesus seinen Jüngern
aufgetragen hat, ist viel einfacher als zu Josuas Zeiten
(1. Joh 5,3). Er gibt uns z. B.
das Gebot der Liebe und
bewirkt es selbst in uns.
.. Josua wurde zum anderen ganz konkret angewiesen,
über den Jordan zu gehen. Ab V.10 lesen wir, dass er
unverzüglich dem Volk gebot, sich vorzubereiten. Er
führte keine demokratische Entscheidung herbei, keinen
langen Gruppenprozess oder sonstige Dinge. Er
gehorchte Gott sofort.
.. Jesus erwartet das ebenfalls von seinen Nachfolgern.
Sie sollen auf ihn hören (Joh
10,27; Gal 5,16-18). So ist
ein Christ in den konkreten Dingen des
Alltags nicht auf sich allein gestellt. Er
kann jederzeit Führung durch Gottes
Geist erwarten.
.. Die Voraussetzung, um Gottes Führung
zu erleben, ist Gehorsam.
5.2.2 MÖGLICHE FRAGEN FÜR DAS GRUPPENGESPRÄCH:
.. An welchen Stellen musst du Gott mehr gehorchen
als Menschen?
.. Wie erfährst du, was Gott möchte?
.. Welche Aussagen der Bibel sind für jeden klar und
deutlich?
.. Gibst du Gott in deinen Gebetszeiten die Möglichkeit,
zu dir zu sprechen?
5.3 ... DURCH GOTTES KRAFT
Gelassenheit entsteht, wenn genügend Kraft vorhanden
ist. Gottes Kraft ist unbegrenzt.
5.3.1 GEDANKEN FÜR DEN VORTRAG
.. Josua konnte und sollte nicht auf menschliche Kraft
vertrauen. Das Einnehmen des Landes war äußerlich
gesehen eine schwere, wenn nicht sogar unmögliche
Aufgabe. Aber mit Gottes Hilfe war es möglich
(V.5).
.. Das Volk Israel hatte mit erheblichem Widerstand zu
rechnen. Josua sollte sich aber nicht erschrecken (V.9).
Und so, wie dem Volk Israel fremde Völker widerstanden,
so gibt es Dinge, die jedem Christen geistlich
entgegenstehen (1. Petr 5,9). Aber der Sieg steht für
den Christen schon fest. In einem geistlichen Kampf
wirken nur Gottes Waffen (Eph
6,10-17). Auf diesem
Hintergrund ist der Kampf leicht.
.. Ein Leben mit Gott ist ein übernatürliches Leben. Gott
ist der Handelnde. Seine Kraft ist entscheidend, nicht
die des Menschen. Zum einen ist es beruhigend, wenn
man sich auf Gott verlassen kann, zum anderen kann
es sehr ungewohnt und beängstigend sein, auf die eigene
Kraft und die bereits vertrauten Methoden zu
verzichten.
.. Josua glaubte Gott bereits vor der Wüstenwanderung.
Das qualifizierte ihn für die spätere Aufgabe, das Land
einzunehmen.
.. Die Voraussetzung für Gottes Handeln in meinem
Leben ist der Glaube an Gottes Kraft.
5.3.2 MÖGLICHE FRAGEN FÜR DAS GRUPPENGESPRÄCH:
.. Wo hast du Stress mit Menschen wegen deines Glaubens?
.. Wo merkst du, du solltest lieber auf Gottes Handeln
warten?
.. Was hindert dich, deinen Glauben zu leben?
5.3.3 KREATIVER EINSTIEG:
Kleingruppen sollen ein Schiff entwerfen,
mit dem sie einen großen Ozean überqueren
würden, auf dem es Piraten, Stürme
und andere Gefahren gibt.
Beim Vortrag kann das Bild des Schiffes
aufgegriffen und ausgewertet werden.
Zum Thema passen u. a. Radar, Funk, großer
Motor, großer Tank, Waffen, Staatsflagge.
Verfasser:
WOLFGANG SCHOTT
NIEDERKAUFUNGEN,
SOZIALPÄDAGOGE,
JUGENDARBEIT IN DER EV.
KIRCHENGEMEINDE
NIEDERKAUFUNGEN
D i e Voraussetzung,
um Gottes
Führung zu erleben,
ist Gehorsam.