Erstellt von Rolf Häberle
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Nach dem großen Aufbruch, kommt ein herber Rückschlag
Nach dem der Beginn des Tempelbaus der geradezu enthusiastisch begonnen hat (Kap3), das Geschrei der Menschen war weithin zu hören, rührt sich auch gleich der Feind.
V1 Es scheint geradezu selbstverständlich zu sein, dass die Juden Feinde
haben. So war es schon immer, so wird es wohl bleiben (vgl Offenbarung). Wer
waren diese Widersacher? Es waren die Bewohner des Landes. Sie waren
angesiedelt worden, als die Israeiliten in andere Länder deportiert wurden.
Diese neuen Bewohner hatten nun berechtigte Angst, dass die Juden sie
vertreiben würden.
Ähnliche Gefühle haben heute die Polen, die in
ehemaligen deutschen Gebieten siedeln, wenn die früheren Bewohner zu Besuch
kommen.
Ganz konkret haben heute die Palästinenser mit den Israelis die
ihr Land wiederbesiedeln die selben Probleme. Die Palästineser veruchen (seit
der Staatsgründung Israels) mit Hilfe der umliegenden befreundeten Staaten die
Israelis zu vertreiben oder zumindest deren Vormacht zu brechen. Diese Absicht
hatten die Feinde damals, wie wir anschließend lesen, auch. Wie sich die
Geschichte doch immer wieder wiederholt.
Widersacher Judas und
Benjamins:
Hier dürfen wir uns wieder bewusst machen, dass es nicht
Heimkehrer von allen Stämmen Israels waren, sondern nur von den Stämmen Juda
und Benjamin. Die anderen 10 Stämme waren schon früher deportiert worden, und
haben sich vermutlich weitgehend in den fremden Ländern eingegliedert. Auch
war deren ursprüngliches Wohngebiet weiter im Norden und nicht die Gegend um
Jerusalem. Vielleicht zog es sie auch daher nicht so stark
zurück
....dem Gott Israels, den Tempel bauten.
Das Land
Israel gab es nicht mehr. Also dürfte hier mit Israel der Stammvater Israel
(Jakob) gemeint sein. Oft lesen wir in der Bibel: :“dem Gott Abrahams, Isaaks
und Jakobs“ oder eben „dem Gott Israels“. Sie bauten den Tempel auch nicht für
sich, sondern sie bauten in dem HERRN, ..... .
V2 kamen sie zu Serubbabel, Jeschua und den Sittenoberhäuptern
sprich
der Führungskrew.
Serubbabel ist aus dem ehemaligen Königsgeschlecht
Judas, also der politische Führer. Er war auch als Statthalter von Persien
eingesetzt, und hatte damit die Regierungsgewalt.
Jeschua war Priester und
damit religiiöser Führer.
Es war also wieder die Konstellation, sie zu
Beginn der Königszeit bei Samuel und Saul (ca 1000 v.Chr.).
Die
Widersacher fordern, mitzubauen. Es ist kein Angebot als Geschenk, sondern
Forderung. Sie sind der Meinung, dass sie ein Recht darauf haben. Schließlich
sind sie Bewohner des persischen Großreichs wie die Juden auch. Sie beten
ebenso Johova an, (aber eben auch andere Götter vgl. 2. Kön 17, 24-29 + 41).
Kyrus hatte den Tempelbau angeordnet, also war es auch ihre Pflicht,
mitzuhelfen. Außerdem konnten sie dann auch im Tempel den HERRN anbeten. Und
genau das wollten die Juden vermutlich vermeiden.
V3 ... es ziemt sich nicht .... (andere Übersetzung: es geht nicht)
Im
Tempel durften nach dem Gesetz keine Heiden anbeten. Der Tempel würde
entweiht. Deshalb ziemt es sich nicht, wenn die Heiden mithelfen. Sicherlich
haben die Führer der Juden gewusst, dass diese Ablehnung Schwierigkeiten
bringen wird. Aber die Beziehung zu Gott war ihnen wichtiger. Es freut mich,
wenn ich von so konsequentes Treu sein höre. Wie sieht es da in unseren
Gemeinden, Kirchen, ja bei uns selbst aus?
V4 „und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“.
Manchmal sagen wir
diesen Spruch so vor uns hin, wenn uns eine Arbeit nicht so recht von der Hand
geht. Hier ist es allerdings bitterer Ernst. Gott treu sein gegenüber der
Umgebung, kann böse Folgen haben. Die Juden trifft nun die ganze Feindschaft
Angst lähmt die Juden weiterzumachen. Geht es uns auch manchmal so. Wenn wir
uns schwach fühlen, fehlt uns da nicht auch manchmal der Mut dran zu bleiben,
treu am Reich Gottes weiter zu arbeiten?
V5 Den Gegnern sind alle Mittel recht. Bis hin zur Bestechung werden alle
Register gezogen, um die Juden unter Druck zu setzen. Und leider funktioniert
das auch noch. Diese Schickanen und Bedrohungen dauern bis zur Regierungszeit
des Darius I (Darius: 522-530; Darius bringt auch sonst Ordnung ins
Reich!).
(Einige Geschichtsdaten an dieser Stelle:
Kyrus = Kores,
559 - 530 Blütezeit Persiens, von Indien bis in den arabischen Raum. Eroberte
Babylon, ließ viele Deportierte in ihre Heimat zurück, auch die Juden)
Kambyses (= Artahsata?) sein Sohn: 530 - 522
Darius I: 522 - 486 bringt
Ordnung ins Reich: K 6 ordnet er die Fortsetzung des Tempelbaus an.
Sein
Sohn Xerxes = Ahosveros: 486 - 465 Zeit der Esther
Artaxerxes (auch
Artahsats genannt?) 465 - 423 Esra nach Jerusamlem ca 458 Nehemia 445)
V6 - 16 Kyrus hatte die Rückkehr und den Tempelbau angeordnet. In dieser
Zeit konnten die Gegner von der Zentralregierung keine Hilfe erwarten. Als nun
dessen Sohn König wird, nutzen sie die Möglichkeit um offiziell gegen die
Juden vorgehen zu können. (Jeder Regierungswechsel kann für Christen eine
Chance oder ein Problem bedeuten). Eine große Kooalition schließt sich
zusasmmen und schreibt einen Brief. Der Inhalt entspricht in allen Aussagen
den Tatsachen - nur er verschweigt die Anordung des Kyrus- .
So ist
das auch heute oft. Es wird über andere schlecht geredet. Oft stimmt der
Inhalt. Aber es wird eben nicht alles berichtet. So entsteht - obwohl jede
Aussage stimmt - oft üble Nachrede und in den Betrieben Mobbing
untereinander.
V17 - 22 Leider hat üble Nachrede, Mobbing ..... tatsächlich häufig seine Wirkung. Die Argumente sind für den König einleuchtend. Er überzeugt sich sogar. Und die Konsequenz kann nicht anders sein. Schluss mit dem Tempelbau!
V23 Das Ziel ist für die Gegner ist erreicht. Bestimmt haben sie bei dieser Nachricht alles stehen und liegen lassen, um nach Jerusalem zu rennen. Ein böser Erfolg. Und die Juden stehen machtlos da. So ist es bei Verleumdeten, bei Gemobbten, .... . Und Gott scheint tatenlos zuzuschauen.
V24 Der Tempelbau ist eingestellt. Warum schreiben nun nicht die Juden an den König? Der würde sich vermutlich kaum die Blöße geben und einen Irrtum eingestehen. Wir kennen aus anderen Bibelstellen: „Eine erlassene Anordnung kann nach dem Gesetz der Meder und Perser nicht mehr zurück genommen werden. So hat die Verleumdung lange Folgen. In unseren Tagen oft lebenslange. Wie oft haben wir Leben gemindert statt gemehrt, aus egoistischen Gründen! Gott vergebe mir, Gott vergebe uns. Gott geben uns die Kraft ein Segen zu sein. Gott wird das tun!
Das Volk Gottes erlebt immer wieder Unterstützung (Damals Kyrus, heute christl. Abendland). Aber öfter erfähren Kinder Gottes Widerstände. Siehe Israel, siehe die Situation der Christen weltweit. Diese Erde wird nie ein Paradies sein. Schön dass uns ein gute Zukunft erwartet. Die Juden haben sie später erlebt. Viele vor uns sehen schon was sie geglaubt haben. Auch wir werden sehen, was wir hier geglaubt haben. Vermutlich noch viel Schöneres.